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Cogia-Aktie // KI-Träume sollen enormes Wachstum bringen

Inzwischen ist jeder von uns auch Vertriebsmitarbeiter von Apple, Google, Coca-Cola, Daimler, BMW, Tesla und so weiter und so weiter … Wir geben Bewertungen, schreiben Feedbacks, veröffentlichen Meinungen oder Empfehlungen in den sozialen Netzwerken. Diese Ratings und Posts prägen zigtausendfach das Image einer Firma. Im besten Fall ist dieses sehr gut, was einen klassischen Vertrieb obsolet machen kann – Apple spart sich diesen weitgehend. Im Prinzip ist das das Geschäftsfeld von Cogia. KI-basiert erstellt die Softwareschmiede Customer-Experience-Auswertungen, überwacht das Kundenverhalten (Monitoring) und kommuniziert, bei Bedarf, auch mit den Kunden (Engagement).

In diesem maschinellen Analysen, die bei Cogia meist nicht über eigene Datenbanken laufen, sondern die Daten werden beim Durchlaufen entsprechend getrackt und dann wieder vom Cogia-Kunden verwaltet, liegt wahrscheinlich eine große Zukunft, Big Data eben.

Genutzt werden die Services von Cogia bereits von der Lufthansa (Einjahresverträge) bei Mitarbeiterbefragungen oder von BMW oder Volkswagen (jeweils Dreijahresverträge) zur Vertriebssteuerung des Händlernetzes. Im Jahr 2020 kam die operative Cogia GmbH so auf eine Gesamtleistung von 586.000 Euro mit derzeit 21 Mitarbeitern.

In diesem Jahr soll die Gesamtleistung auf 870.000 Euro klettern – und dann, in den beiden Folgejahren, auf 1.447.000 Euro und 4.197.000 Euro, bei einem positiven operativen Ergebnis (Ebitda). Das sind stattliche Steigerungen, die Vorstand und Gründer Pascal Lauria zum Beispiel durch den Verkauf von Add ons (weitere Verkaufsinformationen) an die bestehenden Automotiv-Händler erreichen will.

Er sieht darin ein gewaltiges Potenzial, da sich die Investition von rund 1.000 Euro pro Händler und Jahr schnell für diesen amortisieren würden (Verkauf eines Fahrzeugs mehr). Zunächst sind als Vertriebsziel rund 1.000 BMW-Händler und 2.000 VW-Händler für diese Zusatzfeatures (Google Maps) angestrebt.

Um weiter expandieren zu können will Cogia derzeit mit einer Barkapitalerhöhung – 500.000 neue Aktien zu je drei Euro – 1,5 Millionen Euro einsammeln. Bis zu 50 Prozent dieser Summe soll in anorganisches Wachstum (Firmenkäufe) fließen.

Die derzeitigen Ankeraktionäre (Lauria hält mehr als 50 Prozent) wollen sich nicht an der Kapitalerhöhung (bis 28. Mai) beteiligen. Letztlich soll der Streubesitz (Freiverkehr Düsseldorf und Berlin) von derzeit 19 Prozent auf – ja, auf was? – erhöht werden. Auf einer von der Small & Mid Cap Investmentbank (S&MC) organisierten virtuellen Roadshow, sagte Lauria am 27. Mai 2021, dass er sich dazu keine Gedanken gemacht habe. Schade. Nun, das Unternehmen ist noch in der Anfangsphase.

Grundsätzlich ist Cogia-Aktie eine spannende Sache. Das Geschäftsmodell ist leicht skalierbar (Software as a Service – SaaS) und erscheint zukunftsträchtig. In der Peer-Group werden höhere Multiple gezahlt. Gut, Unternehmen wie Exasol, Palantir oder Snowflake sind ungleich etablierter als die mit zwölf Millionen Euro bewertete Cogia. Langfristig, über 2023 hinaus, könnte eine Übernahme von Cogia stattfinden, so Lauria, oder es müsse ein weiterer, deutlicher Wachstumsschub plus Nasdaq-Notierung folgen.

Nur etwas für erfahrene Anleger mit hoher Risikotoleranz. Kalliwoda Research vergibt ein Kaufen mit Kursziel 6,46 Euro.

Cogia-Aktie (Tageschart): große Ausschläge

Cogia Aktie

Bildquelle: Alejandro Piñero Amerio / Pixabay
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