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Villeroy & Boch Vorzüge // Die Risiken sind locker eingepreist

Bildquelle: Villeroy & Boch

Als wir im vergangenen September über die Villeroy & Boch Vorzugsaktie (765723) berichteten, notierte das Papier im Bereich um 18 Euro [HIER klicken]. So ist es auch heute, allerdings ist die damals angekündigte Übernahme der belgischen Ideal Standard inzwischen abgeschlossen, womit der Konzern in eine neue Größenordnung aufgestiegen ist, die auch eine Höherbewertung rechtfertigt.

Allerdings geht die Konjunkturschwäche auch an Villeroy & Boch nicht spurlos vorüber. Vor allem der Bereich „Bad & Wellness“ leidet unter der nachlassenden Bauaktivität. Aber auch die Einheit „Dining & Lifestyle“ spürt die nachlassende Investitionsbereitschaft in der Gastro und den Privathaushalten. Dies zeigen auch die Zahlen für das Jahr 2023. So sank der Umsatz um 9,3 Prozent auf 901,9 Millionen Euro.

Bei „Bad & Wellness“ kam es zu einem Umsatzabschlag von 12,5 Prozent auf 579,4 Millionen Euro. Etwas weniger war es bei „Dining & Lifestyle“ mit minus 3,1 Prozent auf 319,3 Millionen Euro. Die fehlenden Umsätze sind auch beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) ablesbar, welches um 8,1 Prozent auf 89 Millionen Euro sank. Damit gelang es allerdings, die Ebit-Marge von 9,7 auf 9,9 Prozent zu steigern. Hier machten sich ein frühzeitiges Kostensparen und selektive Preissteigerungen positiv bemerkbar.

Die Akquisition von Ideal Standard, die Mitte September gemeldet wurde, ist nun vollzogen. Fest steht dabei bereits, dass die Transaktion Villeroy in eine neue Größenordnung führt. Denn bei „Bad & Wellness“ verfügt das Unternehmen nun über eine enorm breite Produktpalette, die u.a. einen Bad-Umbau komplett abdecken kann.

Trotzdem neigte die Aktie zuletzt zur Schwäche. Nach dem Vorjahreshoch bei 22,90 Euro im vergangenen April kam es zum Rutsch in den aktuellen Bereich um 18 Euro, wo die Aktie seit geraumer Zeit in relativ engen Spannen pendelt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt allerdings aktuell, bei günstigen sieben, womit die Konjunkturrisken ausreichend abgebildet sind. Zudem schützt eine Dividenden-Rendite von knapp sechs Prozent vor Kursverlusten. So dürfte die Marke bei 18 Euro den Boden für die nächste Aufwärtsbewegung bilden, weshalb Langfristanleger schwache Tage weiter zum Einstieg nutzen können.

Schade, dass es weiterhin keine Discount-Zertifikate auf diesen Basiswert gibt. Diese würden sicherlich attraktive Einstiegschancen bieten. Allerdings sind die Börsenumsätze der Villeroy-Aktie schlicht zu gering, weshalb die Zertifikate-Anbieter diese Strukturen nicht darstellen können.

Villeroy & Boch Vz. (Tageschart): der Boden scheint gefunden

Bildquelle: Villeroy & Boch; Chartquelle: stock3.com
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