Plusvisionen

Mobotix-Aktie // Höhere Ziele fest im Blick

Bildquelle: Mobotix

Mobotix verkauft Kameras im B2B-Vertrieb, die auch oder vor allem der Überwachung dienen. Das sorgt häufig für zwiespältig Gefühle. Einerseits ist da das Sicherheitsbedürfnis und andererseits die Furcht vor – unkontrollierter – Beobachtung: Big Brother is watching you! Aber diese Art Kameras sind längst Alltag geworden, sie hängen buchstäblich fast an jeder Ecke. Aufgezeichnet werden nicht nur sicherheitssensible Bereiche von Behörden, sondern auch Events, Verkaufsräume, Fabrikhallen oder Maschinen zur Produktionsüberwachung.

Künftig könnten Kameras auch immer stärker in den Bildungsbereich mit virtuellen Klassenzimmern und im Gesundheitssektor bei der Diagnostik, der häuslichen Pflege oder bei der Telemedizin Einzug halten. Corona könnte dabei, freundlich ausgedrückt, ein Katalysator sein. Mit den Kameras von Mobotix ist es beispielsweise möglich Maskenträger von Nichtmaskenträger, samt Gesichtserkennung, am Eingang eines Shopping Center zu unterscheiden, die Mobotix-Systeme erkennen Situationen, in denen zu viele Personen zu dicht gedrängt beieinanderstehen oder können beim Passieren einer Schranke die Temperatur einer Person erfassen.

So stieg der Umsatz mit Thermallösungen konnte im ersten Quartal bei Mobotix um sensationelle 71,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Anteil von Thermallösungen liegt nun bei knapp 20,0 Prozent am gesamten produktbezogenen Umsatz im ersten Quartal gegenüber rund zwölf Prozent Anteil im Vorjahr. Lieferengpässe bei den knappen Thermal-Elementen sieht Mobotix nicht, strebt aber künftig dennoch eine breitere Lieferantenbasis an, wie Finanzvorstand Klaus Kiener auf einem von Montega moderierten Round Table betont.

Insgesamt konnte der produktbezogene Umsatz aus dem Verkauf von Hardware- und Softwarelösungen von Oktober bis Dezember 2020 des laufenden Geschäftsjahres 2020/21 um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf knapp 14,9 Millionen Euro verbessert werden. Der im Q1 erzielte Gesamtumsatz liegt um 3,5 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Der Umsatz aus der mit Konica Minolta durchgeführten Auftragsentwicklung sank um 87 Prozent bedingt durch den Fokus auf eigene Entwicklungsprojekte.

Im ersten Quartal hat Mobotix Kosten in einer Höhe von 824.000 Euro eingespart. Der Betriebsgewinn (Ebit) lag so bei 493.000 Euro gegenüber einer schwarzen Null im Vorjahresquartal.

Im vergangenen Geschäftsjahr hat Mobotix einen Umsatz von 70,4 Millionen Euro und ein Ebit von 6,2 – bereinigt 3,0 – Millionen Euro erzielt. Daraus errechnet sich eine Ebit-Marge (unbereinigt) von schönen 8,8 Prozent. Bis zum Geschäftsjahr 2022/23 ist ein Umsatz von 100 Millionen Euro und ein Ebit von zwölf Millionen Euro – bereinigt gut zehn Millionen Euro – angestrebt.

Dazu will Mobotix sein Geschäftsmodell immer mehr vom Produktanbieter zum Lösungsanbieter transformieren. Wiederkehrende Umsatzerlöse sollen ein stärkeres Gewicht erhalten. Für das zweite Halbjahr sind deshalb neue Hard- und Softwarelösungen geplant. Die Aktie hat langfristiges Aufwärtspotenzial. Die Montega-Analysten vergeben derzeit ein Kaufen mit Kursziel neun Euro.

Lesetipp: Minority Report von Philip K. Dick.

Mobotix-Aktie (Tageschart):Konsolidierung im Aufwärtstrend

MOBOTIX Aktie

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