Plusvisionen

Infineon-Aktie // Blick auf Intel macht wenig Sinn

Bildquelle: Infineon

Wenn Intel zur Schwäche neigt, dann fürchtet sich die gesamte Chip-Branche um die Zukunft. So war es zumindest in der Vergangenheit. Denn eigentlich müsste der Sektor vor Glück schreien, weil der US-Chip-Gigant starke Zahlen für das erste Quartal meldete. Bei einem Umsatzplus von 23 Prozent auf 19,8 Milliarden Dollar stieg der Gewinn um 42 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. Und trotzdem muss die deutsche Infineon-Aktie zum Wochenschluss etwas deutlichere Kursverluste hinnehmen.

Schuld ist der eher vorsichtige Ausblick bei Intel. Deren Firmenchef Bob Swan fürchtet den Sparkurs von Unternehmen und Behörden und erwartet vor allem im zweiten Halbjahr negative Effekte aus der Rezession. Daher rutschte auch die Intel-Aktie am Vortag nachbörslich ab.

Bei der Infineon-Aktie (623100) kam es schon zu Corona-Beginn im Februar zu einem massiven Rückfall. Von Kursen jenseits von 23 Euro ging es in einem Rutsch bis auf ein Tief bei 10,13 Euro nach unten. Von diesem Einbruch hat sich das Papier immerhin in den Bereich um 16 Euro erholt, obwohl das Unternehmen eher von der Automobilindustrie als von Handy- und PC-Bauern, dem Intel-Kundenkreis, abhängig ist.

Dies liegt auch daran, dass Vorstandschef Reinhard Ploss zuletzt vor allem mit klaren Aussagen punktete, dass Infineon – nach aktuellem Stand – keine Staatshilfe und auch keine Kapitalerhöhung benötigt. Die Finanzierung der inzwischen abgeschlossenen und von uns kritisch gesehenen Übernahme des US-Wettbewerbers Cypress [hier klicken] ist zudem gesichert.

Und schließlich ist Infineon der Chiplieferant für die derzeit sehr gefragten Beatmungsgeräte. Dies kann allerdings nicht den Wegfall der Nachfrage aus der Automobilindustrie ausgleichen.

Trotzdem sehen wir die Aktie inzwischen wieder etwas besser. Dies liegt zunächst an dem deutlich niedrigerem Kursniveau. Hinzu kommt, dass es in den kommenden Monaten staatliche Förderprogramme für die Automobilindustrie geben wird, wovon Infineon indirekt profitieren wird. Und auch die Charttechnik hellt sich etwas auf, da der Titel im Bereich der 16-er-Linie einen neuen Boden ausbildet. Langfristanleger können daher durchaus an Investments denken.

Infineon-Aktie (Tageschart): Barriere 200-Tage-Durchschnittslinie

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