Plusvisionen

Dr. Hönle-Aktie // Ja, eigentlich … und ein bisschen Hoffnung

Bildquelle: Dr Hönle

Dr. Hönle gehörte jüngst zu den Eigentlich-Unternehmen: Angesichts der Produktpalette mit Industrie-Klebstoffen, UV-Entkeimungsgeräten und Luftreinigern könnte leicht genommen werden, dass das Unternehmen glänzende Geschäfte macht. Schließlich wird immer mehr geklebt im Bereich der Elektronik, der Automobil-Branche oder bei erneuerbaren Energien (Beispiel Photovoltaik) und die Entkeimung von Wasser durch UV-Geräte gewinnt zunehmend an Bedeutung. Nun – und Corona hat „Sensibilität“ für Viren und Bakterien und somit den Bedarf an Luftreinigern erhöht. Doch so richtig Großes kann Dr. Hönle bislang aus dieser Marktsituation nicht machen. Es bleibt bei „vielversprechenden Kundenprojekten“ und einer „guten Auftragslage“.

Im ersten Quartal sank der Umsatz um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 27,6 Millionen Euro. Die nachlassende pandemische Lage habe insbesondere den Absatz von Luftentkeimungsgeräten gedrückt. Immerhin konnten die Umsätze im Segment Klebstoffe gesteigert werden, trotz China. Aber die Aussichten bleiben eher trübe: Im zweiten Quartal sollen Umsatz und Ertrag nochmals unter den Zahlen des ersten Quartals liegen.

Und auch für das Geschäftsjahr 2022/2023 erwartet der Hönle-Vorstand einen Umsatz, der unter dem des Vorjahres mit 126,5 Millionen Euro liegt. Wenigstens soll das bereinigte Betriebsergebnis (bereinigte Ebit) deutlich das Ergebnis des Vorjahres mit 8,9 Millionen Euro übertreffen.

Das unbereinigte Ebit belief sich im Geschäftsjahr 2021/22 auf minus 10,1 Millionen Euro (einige Abschreibungen vorgenommen). Im ersten Quartal 2022/23 erreichte das Ebit 2,4 Millionen Euro, nach 4,9 Millionen Euro im Vorjahresquartal, da war allerdings auch ein Einmaleffekte aus dem Verkauf eines Firmengebäudes in Höhe von 1,8 Millionen Euro beinhaltet. Die Ertragskraft schein mau zu bleiben, wobei der Cash-fow aus betrieblicher Tätigkeit mit 2,6 Millionen Euro im ersten Quartal ein Hoffnungschimmer ist.

Was tun mit der Hönle-Aktie? Die Anpassung der Verkaufspreise werden im Laufe des Geschäftsjahres 2022/2023 zu einer Verbesserung der Rohertragsmargen beitragen. Zudem dürfte der Verkauf der Raesch Quarz – ein ewiger Verlustbringer – zu positiven Ertrags- und Liquiditätseffekten auf Konzernebene führen. Wird das reichen, um die Aktie dauerhaft wieder nach oben zu bringen? Alleine, wahrscheinlich, nein, dazu müssten die guten Produkte besser und profitabler verkauft werden. Einen Schub könnte China nach NoCovid bringen.

Gleichzeitig ist die Aktie mit einem Marktwert von 110 Millionen Euro bei einem Eigenkapital von 108,8 Millionen Euro und liquiden Mitteln in Höhe von 7,5 Millionen Euro günstig bewertet. Die Börse hat somit schon viel Trauriges eingepreist. Attraktiv ist die Aktie nur für sehr geduldige Anleger.

Dr. Hönle-Aktie (Tageschart): wieder unter der 200-Tage-Linie

Dr. Hönle Hoenle

Bildquelle: Dr. Hönle; Chartquelle: stock3.com
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