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Binect-Aktie // Wenn der Postmann an der Börse klingelt

Bildquelle: Binect

Vielleicht „plagen“ Sie sich gerade mit der Weihnachtspost oder haben es gerade „hinter sich“? Nein, es sollte ja eine Freude sein schöne Grüße zu verschicken – und das ist es auch. Binect beschäftigt sich ebenfalls mit dem Postversand, allerdings mit der professionellen Abwicklung von großen Mengen. Binect ist sozusagen eine digitale Poststelle von Unternehmen oder Behörden. Dort kommen Briefe, Gutschriften, Angebote, amtliche Mitteilungen, Rechnungen, Mahnungen, etc. an, die alle gesichtet, sortiert, erfasst oder archiviert werden müssen.

Für Unternehmen ist das ein riesiger Aufwand den Eingang aus den verschiedensten Kanälen wie Web, Email oder physischer Post zu empfangen, dann zu verarbeiten und später die Ausgabe als Email, Brief, Massensendung über das Internet oder einen Partner wie einer Druckerei und/oder der Deutschen Post zu organisieren.

Im Prinzip kann Binect all diese Aufgaben über die eigene Software-Plattform Binect One und ihren Partner wie Deutsche Post, Reisswolf, Campaign (Bertelsmann), Windream, One Click Solutions, Paragon oder Francotyp Postalia erledigen.

Der Bedarf für solche Dienstleistungen dürfte in den nächsten Jahren durch die Digitalisierung in den Unternehmen rasant zunehmen, was gut für Binect ist, da dies für Wachstum sorgen sollte. Gut lief es bereits im ersten Halbjahr 2022 mit einem Umsatzplus von 23,4 Prozent auf 6,0 Millionen Euro. Ein Manko ist aktuell die Profitabilität: Der Betriebsgewinn (Ebit) verbesserte sich leicht unterproportional um 21,6 Prozent von 171.000 auf 208.000 Euro. Das entspricht lediglich einer Ebit-Marge von rund 3,5 Prozent, wobei diese im Gesamtjahr 2022 noch knapper ausfallen könnte.

Für dieses rechnete Binect bis November mit einem Umsatzwachstum von zehn bis 15 Prozent bei einem positiven Konzernergebnis. Ende Oktober lag das Umsatzplus gegenüber dem Vorjahreszeitraum jedoch schon bei mehr als 25 Prozent, sodass der Binect-Vorstand nun davon ausgeht, dass die bislang erwartete Spanne von zehn bis 15 Prozent übertroffen wird.

Mit der Aussicht auf eine zunehmende Digitalisierung von Poststellen ist Binect ein spannendes Unternehmen. Die Marge dürfte sich weiter verbessern, da die Plattform Binect One in den Grundzügen entwickelt ist und nun Skaleneffekte zu erwarten sind. Das könnte dann auch zu einer Höherbewertung der Aktie führen.

Binect ist derzeit an der Börse nur mit 7,6 Millionen Euro bewertet, bei einen zu erwartenden Jahresumsatz von vielleicht zwölf Millionen Euro, einen Eigenkapital von 8,7 Millionen Euro und liquiden Mitteln von zwei Millionen Euro in der Halbjahresbilanz. Beachtlich ist auch der Cash-flow aus betrieblicher Tätigkeit von 419.303 Euro zum Halbjahr.

Charttechnisch vollzieht die Aktie gerade eine Bodenbildung und der Kurs hat sich schon fast über der 200-Tage-Durchschnittslinie etabliert.

Binect-Aktie (Tageschart): Wendeformation

Binect

Bildquelle: Binect; Chartquelle: stock3.com
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