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Morphosys-Aktie // Hoffnung in der Baisse?

Bildquelle: Morphosys

Manchmal ist es kurios an der Börse: Derzeit kommt Morphosys auf einen Börsenwert von 508 Millionen Euro. Gleichzeitig werden Stand Ende September Zahlungsmittel in einer Höhe von 1.038 Millionen Euro ausgewiesen. Die Anleger handeln die Morphosys-Aktie somit derzeit lediglich mit der Hälfte des Cash-Bestandes. Ist das übertrieben?

Nun, das Eigenkapital ist bei Morphosys in der Neunmonatsbilanz nach einem Bilanzverlust von 1.153 Millionen Euro mit 86 Millionen Euro negativ und der operative Verlust hat sich nach drei Quartalen auf 152 Millionen Euro, nach minus 183 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, aufsummiert. Der konsolidierte Nettoverlust kommt gar auf 481 Millionen Euro, verglichen mit einem Nettoverlust von 134 Millionen Euro im Jahr 2021.

Die Zahlen relativieren den großen Abstand zwischen Börsenwert und Cash-Bestand, aber dennoch erscheint die Lücke doch recht üppig, auch wenn es bei Morphosys gerade nicht sonderlich gut läuft, zumindest was die Forschung im Bereich Alzheimer angeht. Da meldete das Biotech-Unternehmen, das in diesem Segment eine weltweite Kooperationsvereinbarung mit Roche hält, ein enttäuschendes Phase-3-Ergebnis: Da heißt es, dass die Studien keine Verlangsamung des klinischen Krankheitsverlaufs zeigen konnten. Der Abbau der Plaques-Ablagerungen im Gehirn von Menschen mit Alzheimer-Krankheit war geringer als erwartet.

Einfluss auf die Zahlen hat das kurzfristig nicht. So erwirtschaftete Morphosys in den ersten neun Monaten immerhin einen Umsatz von 197 Millionen Euro, einschließlich 60 Millionen Euro Monjuvi-Produktverkäufen. Im Gesamtjahr rechnet hier der Vorstand mit rund 90 Millionen Dollar (als auch etwa 90 Millionen Euro). Die Forschungsaufwendungen sollen zwischen 275 und 300 Millionen Euro und die allgemeinen Aufwendungen zwischen 150 und 165 Millionen Euro liegen. Wesentliche Umsätze aus Meilensteinzahlungen werden im Jahr 2022 nicht erwartet.

Charttechnisch ist die Aktie unter die Unterstützungszone bei 17 Euro gerutscht – und hat damit den Abwärtstrend erneut bestätigt. Die Börse bleibt somit skeptisch und die Situation für Anleger heikel. Lediglich sehr spekulativ eingestellte Naturen könnten sich mit Blick auf den Cash-Bestand ein paar Stücke ins Depot legen. Interessant könnte auch der Kauf eines Discount-Zertifikats mit Sicherheitspuffer sein.

Aussichtsreich erscheint in diesem Zusammenhang ein Discount-Zertifikat (PD6MXJ) mit Cap bei 12 Euro und Laufzeit bis März 2022. Geht die Aktie über dem Cap bei 12 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 12,7 Prozent (38,9 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 12er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 10,65 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.

Morphosys-Aktie (Tageschart): Abwärtstrend durch neues Tief bestätigt

MorphoSys

Bildquelle: Morphosys; Chartquelle: stock3.com
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