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Steico-Aktie // Wachstumsgeschichte geht weiter

Bildquelle: Steico

Wagt die Steico-Aktie gerade jetzt den seit rund zwei Jahre währenden Seitwärtstrend zu verlassen (siehe Chart unten)? Der Zeitpunkt könnte deswegen gewagt sein, weil die konjunkturelle Abkühlung schon spürbar ist – und davon auch die Baubranche nicht unberührt bleiben dürfte.

Steico stellt Dämmstoffe, Funierschichtholz und demnächst auch komplette Fertigelement – dazu später mehr – aus dem Naturrohstoff Holz her. Vielleicht ist das ein Grund, warum sich die Steico-Aktie nun wieder deutlicher nach oben bewegt. Nachwachsende Rohstoffe und Energiesparmaßnahmen – der Greta-Effekt – liegen im Trend. Steico wird davon wahrscheinlich in den kommenden Jahren profitieren und damit gute Chancen haben, die schöne Wachstumsgeschichte fortzusetzen.

Seit 2007 (bis 2018) legt der Steico-Umsatz jährlich im Schnitt um 9,1 Prozent zu. Der Betriebsgewinn (Ebit) verbesserte sich in dieser Zeit um durchschnittlich 12,3 Prozent. Sagenhaft. Zuletzt, im dritten Quartal 2019, legten die Erlöse um 16,6 Prozent und das Ebit (bereinigt, ohne die einmalige Gutschrift des polnischen Staats als Ausgleich für die Strompreiserhöhung in Höhe von 2,4 Millionen Euro) um 48,6 Prozent zu.

Damit kommt Steico im dritten Quartal auf eine stattliche Ebit-Marge von 14,2 Prozent. Auf das Jahr gesehen könnten es 12,4 Prozent werden, im langjährigen Mittel waren es 10,6 Prozent. Diese sehr gute Marge eröffnet Bewertungsspielräume. So ist die Börse aktuell auch bereit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von mehr als 22 zu bezahlen. Wird für das laufende Jahr ein Gewinn je Aktie von 1,50 Euro angenommen, dann würde das KGV perspektivisch auf akzeptable 17 sinken.

Die Dividende ist traditionell bei Steico eher bescheiden. Die Ausschüttung für das abgelaufene Jahr betrug 0,25 Euro; vielleicht werden es im kommenden Jahr 0,28 Euro, was einer Dividenden-Rendite von 1,1 Prozent entspräche.

Aber Steico ist ein Wachstumswert und keine Cash-flow-Maschine, wie Steico-Finanzdirektor David Meyer auf einer m:access-Veranstalung der Börse München betont. Wenn Steico wachsen will, muss in (teure) Maschinen investiert werden, wobei Steico immer wieder versucht, Maschinen aus Konkursmassen zu übernehmen.

Bislang kann Steico, so Meyer, keinen Konjunkturknick erkennen. Allerdings sind die Vorlaufzeiten in der Branche sehr gering. Der Handel ordert auf Sicht. Für Steico spricht der Rohstoff Holz, der zu 100 Prozent verwertet wird und die Notwendigkeit Häuser zu dämmen.

Die geplante Angebot von Holzbau-Fertigelementen ist ein richtiger Schritt in die Zukunft. Die Entwicklung im Bauen geht in Richtung Vorfertigung in der (wetterunabhängigen) Montagehalle. Charttechnisch gefällt die neue Dynamik der Aktie. Ein kurzfristiger Pullback in Richtung 25 Euro ist jedoch wahrscheinlich. Langfristig bleibt die Steico-Aktie ein Perle.

Steico-Aktie (Tageschart): frische Dynamik

Steico Aktie

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