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Wacker Neuson-Aktie // Gewinn eingebrochen, Prognose kassiert, aber tolle Dividende

Bildquelle: Wacker Neuson

Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson kassiert wegen Corona seine Prognose, was keine sonderliche Überraschung mehr ist, dieser Tage. Derzeit sei nicht verlässlich abzusehen, wie sich die Pandemie auf die weitere Nachfrage der Kunden, die Verfassung der globalen Lieferketten sowie die Produktionsleistung des Konzerns auswirke, so der Wacker Neuson-Vorstand.

Es sei der Geschäftsleitung daher derzeit nicht möglich, eine hinreichend belastbare, konkrete neue Prognose für das Geschäftsjahr 2020 abzugeben. Wie das Unternehmen tappen so auch die Anleger im ziemlichen Corona-Dunkeln.

Erste Auswirkungen der Pandemie spiegeln sich in den Geschäftsergebnissen des ersten Quartals 2020 wider: Nach vorläufigen Zahlen erreichte der Konzern einen Umsatz von 411 Millionen Euro, was einem Rückgang von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahres entspricht.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verschlechterte sich auf 29 Millionen Euro und die Ebit-Marge entsprechend auf sieben Prozent. Das Periodenergebnis lag mit rund sechs Millionen Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals als 21,0 Millionen Euro erreicht wurden.

Man muss kein großer Prophet sein, um zu sagen, dass die Zeiten für einen Zykliker wie Wacker Neuson bei einem solchen Konjunktureinbruch sehr hart sind. Da lasten große Risiken auf dem Unternehmen und folglich auch auf dem Aktienkurs.

Die Börse hat das Papier folglich, im Tief, bis auf unter acht Euro zurückgenommen (Anfang 2018 waren es noch 34 Euro). Das ist schon ein gewaltiger Gefahrenabschlag.

Könnte (deshalb) jetzt schon ein guter Einstiegszeitpunkt sein? Charttechnisch befindet sich die Wacker Neuson-Aktie nach wie vor in einem intakten Abwärtstrend (siehe auch Wochenchart unten). Auch die mittelfristige Markttechnik lässt noch keine Wende erkennen – also Vorsicht. Allerdings befindet sich bei acht/neun Euro eine recht robuste Unterstützung.

Schön ist die voraussichtliche Dividende von 0,60 Euro je Aktie, obwohl der freie Cash-flow mit 115,7 Millionen Euro deutlich negativ ist. Zurückzuführen ist das auch auf einen Anstieg des Net Working Capitals (unter anderem Vorräte). Für die Dividende muss sich Wacker Neuson sicherlich strecken.

Dennoch für die Aktionäre bedeutet das aktuell eine stattliche – in diesem Fall auch ein Krisensignal – Dividenden-Rendite von 5,5 Prozent. Die Hauptversammlung ist bislang für den 27. Mai geplant.

Nachtrag vom 23. April: 2020: Vorstand und Aufsichtsrat beschließen für das Geschäftsjahr 2019 keine Dividende auszuzahlen.

Anleger sollten bei konjunktursensitiven Werten derzeit generell vorsichtig agieren.

Wacker Neuson-Aktie (Wochenchart): Abwärtstrend

Wacker Neuson Aktie

Bildquelle: Wacker Neuson
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