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Deutsche haben ein Geldvermögen von 5.070.000.000.000 Euro und verzichten auf Rendite

Euro, Geld,

Bildquelle: Bundesbank

5.070.000.000.000 Euro hatten die Deutschen im dritten Quartal auf der hohen Kante. In Worten: rund 5,1 Billionen Euro. Anfang des Jahres 1999 waren es noch 3,3 Billionen Euro. In fast 15 Jahren ist das ein Anstieg von 56 Prozent oder rund 3 Prozent pro Jahr. Immerhin, denn den die Deutschen scheuen das Risiko wie der Teufel das Weihwasser, das war schon immer so, ist jetzt aber noch schlimmer geworden. Bis zur Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 lagen die „monetären Anlagen“ (Bundesbank) bei knapp 30 Prozent des Geldvermögens, inzwischen sind es rund 34 Prozent Sichteinlagen wie Bargeld.

Im Gegenzug wurden langfristige festverzinsliche Wertpapiere und Aktien von 35 Prozent im Jahr 1999 auf 22,3 Prozent reduziert. Aktien stehen nur zeitweise hoch in der Gunst der Deutschen, etwa zu Zeiten der New Economy oder vor der Verschärfung der Finanzkrise.

Rendite ade: „Die Entwicklung der Portfoliostruktur der deutschen Haushalte deutet … darauf hin, dass Geldvermögen aus ertragreicheren Anlageformen wie langfristigen Wertpapieren zugunsten liquiderer sowie weniger riskanter Anlagen umgeschichtet wurden“, schreibt die Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht.

Direkte Engagements in Aktien gäbe es kaum noch, wobei dafür gemischte Fonds gekauft würden, aber dennoch, Kurssteigerungen hätten dadurch an Bedeutung für das Portfolio verloren.

Für ihr Sicherheitsstreben nehmen die Deutschen „niedrige oder sogar negative Realzinsen“ hin, auch wenn die reale Kaufkraftverluste, sprich kalte Enteignung, bedeutet.

Beispiel: Bei einer Inflationsrate von 2 Prozent und einem Sparzins von 0,5 Prozent, schmilzt ein Vermögen von 50.000 Euro innerhalb von 10 Jahren auf 43.000 Euro zusammen. Nach 20 Jahren sind noch 37.000 Euro übrig.

Als Ursache glaubt die Bundesbank die „Unsicherheit im Zusammenhang mit der Schuldenkrise“ ausgemacht zu haben. Die Haushalte würden deshalb ein „deutliche Risikoaversion“ und eine „gewisse Liquiditätspräferenz“ zeigen.

Übrigens: ETFs auf den DAX oder den MDAX bringen derzeit Dividendenrenditen von jeweils ungefähr 2,7 Prozent.

Bildquelle: Deutsche Bundesbank

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