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Ringmetall-Aktie // Trendumkehr nach oben?

Bildquelle: Ringmetall

Ringmetall ist aus der Beteiligungsgesellschaft H.P.I hervorgegangen, deren Firmen nach und nach verkauft wurden. Heute ist Ringmetall als Holding Verpackungsmittelproduzent in einer Nische. 15 operativ tätige Unternehmen befinden sich im Portfolio. Der Schwerpunkt von Ringmetall liegt dabei auf Ringverschlüssen von Fässern für die Industrie (Chemie, Pharma).

Damit erwirtschaften die Münchner rund 74 Prozent ihres Umsatzes und deckt mehr als 70 Prozent des Weltmarktes ab. Weiter 17 Prozent der Erlöse kommen von sogenannten Inliners (Innenhüllen oder Innenverpackungen für Fässer oder Container) und neun Prozent steuern (Anhänger-)Haltungen für Nutzfahrzeuge bei.

Insgesamt ist das Geschäft von Ringmetall recht margenschwach, auch wenn es dem Unternehmen gelang das operative Ergebnis (Ebitda) um 8,3 Prozent auf neun Millionen Euro in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahrs zu steigen und damit die Ebitda-Marge im Vergleich zur Gesamtleistung auf 10,0 Prozent, nach 8,9 Prozent im Vorjahr, zu verbessern.

Mittelfristig will Ringmetall auf eine Ebitda-Marge von 12,5 bis 15,0 Prozent kommen, immer in Abhänigkeit von den Stahlpreisen, so Vorstandssprecher Christoph Petri auf dem (virtuellen) Eigenkapitalforum im November 2020.

Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatz zwischen 110 und 120 Millionen Euro und ein Ebitda von 11,0 bis 13,0 Millionen Euro prognostiziert. Die Wachstumsstrategie von Ringmetall besteht im Zukauf und der Integration von Unternehmen. Durch Covid-19 ruht dieses Geschäft jedoch weitgehend.

Zugleich sucht Ringmetall nach neuen Anwendungsmöglichkeiten für die Verschlussringe. Diese könnten auch Rohrleitungen verbinden, was vielleicht die Eingliederung von Ringmetall bei einem Versorger sinnvoll machen könnte, wie Petri auf dem Eigenkapitalforum ausführt.

So ganz wohl scheint sich Petri überdies mit dem Geschäftsbereich Industrial Handling nicht (mehr) zu fühlen: „Sind wir die richtigen Eigentümer?“ Deutet das, aus heutiger Sicht, auf einen Verkauf hin, sobald sich die Möglichkeit bietet? Corona kann auch hier zu einem Umdenken führen.

Wenn es schon mit dem Wachstum hapert wie sieht es dann mit der Dividende aus? Die Ausschüttungsquote soll bei 20 bis 25 Prozent und die Dividende bei sechs Cent gehalten werden. Eine (deutliche) Erhöhung erscheint so gut wie ausgeschlossen, da Ringmetall seinen Kapitalfluss für Akquisitionen schonen möchte, wobei der operative Cash-flow mit wahrscheinlichen zehn Millionen Euro in diesem Jahr sehr ordentlich ist.

Seit Mai 2018 hat die Börse die Ringmetall-Aktie kräftig zurückgenommen. Mit einem Börsenwert von aktuell 73 Millionen Euro ist das Unternehmen nicht sonderlich ambitioniert bewertet, zumal es auch eine Dividenden-Rendite von 2,4 Prozent winken könnte. Wichtig: Ringmetall muss wieder – durch Zukäufe – wachsen und seine Marge aufhübschen.

Charttechnisch steht der Kurs am mittelfristigen Abwärtstrend. Sollte der Sprung darüber gelingen wäre das ein positives Signal. Wenn nicht, könnte, aus Enttäuschung, ein neuerlicher Rückschlag drohen.

Ringmetall-Aktie (Wochenchart): Wird der Abwärtstrend gebrochen?

Ringmetall Aktie

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