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Deutsche Bank Aktie // Die neuen Leiden mit der Deutschen Bank

Bildquelle: Deutsche Bank

Wer noch Banken-Aktien im Depot hat, ist sicher leidensfähig. Muss leidensfähig sein. Der Stoxx Europe 600 Banks Index beispielsweise befindet sich schon wieder deutlich auf dem Weg nach unten. Der Aufwärtstrend ist unterschritten und es hat sich bereits wieder ein Abwärtstrend etabliert. Noch sind allerdings die Tiefs aus dem Jahr 2009 (Banken- und Finanz-Krise) nicht unterschritten. Der Index steht bei 154 Punkten das 2009er Tief war bei 56 Zählern. Schlimmer sieht es bei der Deutschen Bank Aktie aus. Sie notiert aktuell mit 18,60 Euro so tief wie seit 2009 nicht mehr, auch wenn das absolute Tief bei 15,40 Euro aus diesem Katastrophenjahr noch nicht wieder erreicht wurde.

Die Skandal-Serie bei der Deutschen Bank reißt nicht ab. Nun soll eine Schummel-Software eingesetzt worden sein, um Kundenaufträge am Devisenmarkt zu verzögern. Diese gewonnene Zeit soll das Institut für seinen eigenen Vorteil (und zum Nachteil für den Kunden) genutzt haben. Eine Sammelklage dazu wurde in den USA bereits im Dezember eingereicht.

Die Deutsche Bank scheint in den vergangenen Jahren in einem recht verlotterten Zustand gewirtschaftet worden zu sein: Kirch. Zins-Manipulation (Libor). Gold-Markt-Tricksereien (Fixing London). Schwarzgeld-Affäre in Russland. Devisen-Manipulationen.

Der Markt hat jegliches Vertrauen in die Deutsche Bank (und die Banken-Branche?) verloren. Der Börsenwert des Instituts beträgt nur noch 26,5 Milliarden Euro. Im September 2015 hat die Deutsche Bank noch ein Eigenkapital von 69 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Barreserven betrugen damals 27 Milliarden Euro und die Sichteinlagen 70 Milliarden Euro. Zwischen Börsenwert und der Summe aus diesen drei Posten klafft eine Lücke von 139,5 Milliarden Euro. Die Börse geht somit von einer sehr teuren und wenig ertragreichen Zukunft für die Deutsche Bank aus.

Die Frage ist nun: Hat die Börse womöglich, neurotisch wie sie ist, schon Maß und Ziel bei der Deutschen Bank verloren? Vielleicht wittert die Börse ein neue, große Sache auf die Banken-Branche zurollen, von der die Deutsche Bank besonders betroffen wäre? Sicher ist nur, dass Deutsche-Bank-Chef John Cryan jede Menge Arbeit vor sich hat. Als Anleger muss man da viel Geduld – und wie gesagt, Leidensfähigkeit – mitbringen.

Nachtrag vom 20. Januar 2015: Die Deutsche Bank gibt einen Nettorekordverlust von 6,7 Milliarden Euro bekannt. Gründ: Rechtssteitigkeiten und die Restrukturierung.

Interessant könnte bei der Deutschen Bank auch ein Investment in eine Zertifikat mit Sicherheitspuffer (Teilschutz) sein.

[highlight]Deutsche-Bank-Aktie: düster[/highlight][divider_flat]

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[highlight]Stoxx Europe 600 Banks: angeschlagen[/highlight][divider_flat]

 

Bildquelle: Deutsche Bank

 

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