Plusvisionen

Marinomed Biotech-Aktie // Umsatz- und Kursplus mit Virenblocker

Nach einer ausgedehnteren Konsolidierung hat sich der Kurs der Aktie von Marinomed Biotech [siehe auch HIER] im Bereich von 110 Euro offenbar gefangen. Zurzeit ist, unterstützt von einer positiven Markttechnik, wieder eine dezente Aufwärtsbewegung zu erkennen (siehe auch Tageschart unten). Freilich und das ist eher negativ zu werten, bewegen sich die Notierungen – noch – unterhalb der 200-Tage-Durchschnittslinie. Ein Anstieg darüber würde die Situation der Aktie technisch deutlich aufhellen.

Marinomed Biotech ist ein recht spannendes Biotechnologie-Unternehmen aus Österreich, das auf zwei Technologieplattformen setzt: Zum einen geht es um Carragelose-basierte Virusblocker, beispielsweise auch bei Sars-Cov-2-Viren. Diese Nasensprays oder Pastillen (in Deutschland als Algovir erhältlich) können eine Ergänzung zur Impfstrategien, insbesondere für diejenigen, die zu jung sind oder für die eine Impfung nicht in Frage kommt, sein.

Zum anderen gibt es die Marinosolv-Plattform. Hier sollen schwerlösliche Wirkstoffe (zum Beispiel in kristalliner Form) löslich gemacht werden. Ein Hoffnungsträger sind hier die Augentropfen Tacrosolv mit der gelösten Form von Tacrolimus haben, die eine Linderung der Heuschnupfensymptome an Auge und Nase gezeigt haben. Zudem könnte Tacrosolv auch bei der sogenannten Dry Eye Desease (DED) eingesetzt werden, woran alleine in den USA 34 Millionen Menschen leiden.

Insbesondere die Nachfrage nach Carragelose-basisierten Virusblockern steigerte im ersten Halbjahr den Umsatz bei Marinomed im Halbjahresvergleich um 41 Prozent auf 3,2 Millionen Euro. Die Gesamterlöse des Unternehmens, einschließlich staatlicher Unterstützung für die Carragelose-Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, erhöhten sich von 2,8 auf 4,5 Millionen Euro.

Aufgrund gestiegener Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) von 2,2 auf 4,3 Millionen Euro für die beiden Technologieplattformen Carragelose und Marinosolv reduzierte sich das Betriebsergebnis (Ebit) auf minus 3,6 Millionen Euro (H1 2020: minus 2,9). Der Nettoverlust für das erste Halbjahr betrug 4,4 Mio. € im Vergleich zu 3,2 Mio. € im ersten Halbjahr 2020.

Für das Geschäftsjahr bestätigt Marinomed seinen Ausblick mit einem weiteren Anstieg der Carragelose-Umsätze, der jedoch weniger stark ausfallen dürfte als 2020. Das Biotech-Unternehmen plant einen leichten Anstieg der F&E-Kosten, was zu einem operativen Verlust für das Geschäftsjahr 2021 führen dürfte.

Spannend ist Marinomed Biotech, aber an der Börse aktuell schon mit 172 Millionen Euro bewertet. Da wird bei einem Halbjahresumsatz von 3,2 Millionen Euro derzeit viel Zukunft gehandelt. Das Unternehmen verbrennt/verbraucht dafür zügig Geld: Das Eigenkapital sank zum Halbjahr von 5,4 (Jahresende) auf 1,2 Millionen Euro und der Cash-Bestand reduzierte sich von 9,2 (Jahresende) auf 3,4 Millionen Euro. Da könnte es bald frisches Geld brauchen. Ein Einstieg nur für robuste Anleger ratsam.

Marinomed Biotech-Aktie (Tageschart): Wende?

Marinomed Biotech Aktie

Bildquelle: PublicDomainPictures / Pixabay
Exit mobile version