Plusvisionen

Daimler-Aktie // Unter Hochstrom

Bildquelle: Daimler

Vergessen sind die traurigen Zeiten als die Daimler-Aktie gerade einmal bei 21 Euro notierte. Das ist erst gut ein Jahr her und inzwischen beträgt der Kurs wieder knapp 80 Euro. Nach Meinung der Analysten ist das noch nicht das Ende der Hausse. HSBC und UBS halten 90 Euro für möglich und Barclays sieht sogar die 100-Euro-Marke in greifbarer Reichweite – so ist das, wenn es nach oben geht, werden die Prognosen optimistischer.

Aber die steile Aufwärtsbewegung wird auch von guten Nachrichten aus dem Unternehmen getragen: Mit der vollelektrischen Luxuslimousine EQS – dem Pendant zur S-Klasse mit Verbrennungsmotor – stellte Daimler dieser Tage ihren Tesla-Fighter vor. In dem Fahrzeug sieht der Automobilkonzern einen Game-Changer. Ein großes Wort, aber die Börse scheint der Zuversicht Glauben zu schenken.

Zudem fallen die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal ziemlich erfreulich aus. Durch eine gute Absatzdynamik bei Mercedes-Benz Cars, insbesondere in China, konnten stabile Preise durchgesetzt werden. In Verbindung mit Fixkostensenkungen und attraktiven Produkten trug diese zu einem QuartalKonzern-Betriebsgewinn (Ebit) von 5,8 Milliarden Euro bei. Die Markterwartung hatte zuvor bei 5,0 Milliarden Euro gelegen.

Mit dieser Meldung schiebt sich der Daimler-Kurs über das Hoch vom Januar 2018, was positiv ist, den kaum etwas beflügelt die Börse so sehr wie steigende Kurse und neue Hochs. Die Hausse bei Daimler ist also nach wie vor intakt. Wie hoch kann es noch gehen?

Die nächsten Widerstände liegen bei 85 Euro, bei rund 90 Euro und dem Allzeithoch bei 96 Euro aus dem Jahr 2015. Die langfristige Aufwärtsdynamik passt und könnte die Aktie noch deutlich höher treiben – bis zur Bewertung der Tesla-Aktie liegen noch Universen (womöglich ist Tesla zu teuer?); die Daimler-Aktie ist nach wie vor mit einem prognostizierten einstelligen KGV und einer hohen Dividenden-Rendite (Hauptversammlung war am 31. März, 1,35 Euro je Aktie Dividende) eher bescheiden gepreist.

Kurzfristig ist der Abstand zur 200-Tage-Linie etwas groß geworden und Markttechnik (MACD) zeigt im Tageschart negative Divergenzen. Das sollte allerdings in einer Hausse nicht überbewertet werden. Die Aktie hat längst wieder Gas/Strom gegeben. Fazit: auf lange Sicht noch (viel) Aufwärtspotenzial, kurzfristig besteht Konsolidierungsbedarf, eventuell auch als Seitwärtsbewegung.

Daimler-Aktie (Monatschart): Hausse

Daimler Aktie

Bildquelle: Daimler
Exit mobile version