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Gesco-Aktie // Viel Fantasie trifft auf eine günstige Bewertung

Bildquelle: Gesco, SVT

Nach dem Umbruchjahr 2020, Gesco trennte sich weitestgehend von seinem Automotivgeschäft, ging es mit der Aktie der Beteiligungsgesellschaft schön aufwärts. Derzeit hält sich das Papier, trotz der großen Unsicherheit an den Börsen, robust auf hohem Niveau (siehe auch Tageschart unten).

Dennoch notiert die Aktie, die zwölf mittelständische UnternehmenHidden Champions wie Gesco sagt – im Portfolio vereint, an der Börse derzeit unter Wert: In der Bilanz finden sich zum Halbjahr eine Eigenkapital-Position von 270 Millionen Euro und Zahlungsmittel (Cash) in Höhe von 40 Millionen Euro – im Vergleich zur Marktkapitalisierung von aktuell 265 Millionen Euro.

Gut, bei Beteiligungsgesellschaften ist ein Bewertungsabschlag durchaus üblich, weil sich der Markt mit der Einschätzung der Portfolio-Werte schwer tut und dieses Risiko im Kurs berücksichtigt haben möchte, aber bei Gesco ist das doch erstaunlich, da so spannende Unternehmen wie SVT oder die Setter Gruppe gehalten werden.

SVT entwickelt und produziert Anlagen zum Be- und Entladen von Schiffen, Tank- und Kesselwagen mit flüssigen und gasförmigen Stoffen. Dazu gehören auch Schiffsverladeeinrichtungen für Liquefied Natural Gas (LNG), also durch Abkühlung auf minus 165 Grad Celsius verflüssigtes Erdgas, was künftig sehr gefragt sein dürfte. In fernerer Zukunft wird diese Technologie, bei noch tieferen Temperaturen, auch bei der Verladung von Wasserstoff benötigt. SVT hat in seiner Firmengeschichte bereits 2.300 Schiffsverladearme geliefert und erwirtschaftete im vergangenen Jahr damit einen Umsatz von 51 Millionen Euro.

Setter produziert kleine Papierstäbchen, die etwa bei Ohrreinigern, als Stick bei Lollis oder als Einmalkaffee-Umrührer zum Einsatz kommen. Diese Produkte liegen im Trend, weil Plastik eingespart werden soll. Für Fondsgesellschaften ist das auch ein wichtiges Thema aus ESG-Sicht. 2021 betrug der Setter-Umsatz 59 Millionen Euro.

Gesco verbesserte im ersten Halbjahr 2022 den Umsatz um 16 Prozent auf 319 Millionen Euro und erzielte damit einen Betriebsgewinn (Ebit) von 26 Millionen Euro, was ein Plus zur Vorjahresperiode von 70 Prozent darstellt. Die Ebit-Marge stieg von 6,7 auf ordentliche 8,9 Prozent.

Für das laufende Jahr erwartet Gesco einen Umsatz zwischen 565 und 585 Millionen Euro und ein Jahresergebnis in der Bandbreite von 28,0 bis 30,5 Millionen Euro, zum Halbjahr wurden 16,8 (8,2) Millionen Euro erreicht. Auf der heute stattfindenden Züricher Kapitalmarkt Konferenz (ZKK) von GBC wurde ein Erreichen des oberen Endes der Bandbreite als „zunehmend wahrscheinlich“ dargestellt.

Für Anleger, die Beteiligungsgesellschaften mögen, ist die Gesco-Aktie perspektivisch, was die Bewertung und das Portfolio angeht, ein reizvolles Investment. Zuletzt wurde auch eine Dividende von üppigen 0,98 Euro (Hauptversammlung am 24. August) ausgeschüttet. Das sollte sich für das laufende Geschäftsjahr auf ähnlicher Höhe fortsetzen.

Gesco-Aktie (Tageschart): stabil auf hohem Niveau

GESCO

Bildquelle: Gesco; Chartquelle: Guidants.com
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