Plusvisionen

Mensch und Maschine-Aktie // Rekorde und gute Aussichten

Bildquelle: Mensch und Maschine

Schwierigkeiten bei der Lieferkette sind schon länger ein Problem nicht nur der deutschen Industrie. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dürfte das in Teilen noch einmal verschärften. Hinzu kommen aktuell Corona-Lockdown-Maßnahmen im Süden Chinas, die möglicherweise auch wieder zu einer Materialknappheit hierzulande führen könnten. All das wird deutsche Unternehmen nachdenklich machen, womöglich mit dem Resultat, dass Produktionsschritte wieder näher an das Heimatland verlagert werden. Davon könnte auch Mensch und Maschine (MuM) profitieren.

Das Unternehmen erstellt Software und bietet Softwaredienstleistungen (Systemhaus). Mit den Programmen von Mensch und Maschine lernen beispielsweise Werkzeugmaschinen wie NC-Fräsmaschinen schneller zu schruppen und zu schlichten oder die Nachbearbeitung von 3D-Metalldruck-Teilen kann deutlich präziser und effizienter erfolgen, was Zeit und letztlich viel Geld spart. Da kann es sich auf lange Sicht lohnen Teile nicht in Niedriglohnländern fertigen zu lassen, sondern die Produktion wieder nach Europa zu verlagern, trotz teuerer Anschaffung von Werkzeugmaschinen (100.000 bis 500.000 Euro) und entsprechender MuM-Programmen (30.000 Euro).

Stark ist Mensch und Maschine auch im Bereich der Software für Architekten, Bauingenieure, Statiker sowie Landschafts- und Gartenplaner. Mit der Brückenbau-Software der Tochter Sofistik lassen sich komplett Statik- und Dynamiksimulationen (Wind) sowie Lastenberechnungen der Taktschiebephasen durchführen.

Beispiele für die Anwendungen des Systemhauses von Mum sind das komplette Datenmanagement von Industriekunden bei der Verbindung von Konstruktions- und ERP-Daten oder bei der Digitalisierung der Infrastruktur von Kommunen wie der Erstellung eines Solarkatasters. Dabei können Gemeindemitglieder im Plan der Kommune abrufen, wo sich Solaranlagen lohne. Ein wichtiger Schritt, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

2021 hat Mensch und Maschine damit den Umsatz auf einen neuen Rekordwert von 266,16 Millionen Euro um 9,1 Prozent gesteigert. Das Betriebsergebnis (Ebit) kletterte um zwölf Prozent auf den Firmenrekord von 34,69 Millionen Euro. Das Nettoergebnis (nach Anteilen Dritter) erreichte 21,31 Millionen Euro beziehungsweise 1,26 (1,12) Euro je Aktie. Der operative Cash-flow war mit 36,91 (33,73) Millionen Euro etwas besser als vorab gemeldet.

Langfristig plant MuM in den kommenden vier bis fünf Jahren (bis 2025/26) eine Ergebnisverdoppelung auf einen Gewinn je Aktie von 2,55 Euro und einen Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro bis 2028/29.

Für das Jahr 2022 ist ein Gewinn je Aktie von 1,44 bis 1,50 Euro und eine Dividende von 1,35 bis 1,40 Euro vorgesehen. 2023 könnte der Gewinn je Aktie um 20 bis 30 Cent und die Dividende um 15 bis 25 Cent zulegen. Traditionell schüttet MuM fast seinen gesamten Gewinn aus (Software wird nicht aktiviert).

Mit seiner Software und Softwaredienstleistungen bleibt die Aktie von Mensch und Maschine eine sehr reizvolles Investment, auch wenn das Papier nicht ganz günstig ist. Qualität hat hier seinen Preis. In den vergangenen Jahren folgte die Aktie unter Schwankungen dem Zwei-Prozent-Dividenden-Rendite-Pfad. Derzeit liegt sie hier etwas darunter.

Mensch und Maschine-Aktie (Tageschart): Unterstützungszone bei 50 Euro

Mensch und Maschine Aktie

Bildquelle: Mensch und Maschine; Chartquelle: Guidants.com
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