Plusvisionen

UMT-Aktie // Jetzt also ein Technologiehaus …

Es scheint so als seien die Wege von United Mobility Technology, kurz UMT, unergründlich. Noch im Herbst 2020 sollten es mit dem neuen strategischen Partner Kingsbridge Capital Advisors White Lable Mobile Payment-Lösungen sein [Plusvisionen hatte hier darüber berichtet]. Davon ist nun keine Rede mehr, stattdessen startet UMT eine „Neuausrichtung zum wertorientierten Technologiehaus“ und übernimmt die Buchberger Gruppe.

Buchberger ist als Vollsortimenter seit mehr als 50 Jahren rund um den Hoch- und Tiefbau sowie Garten- und Landschaftsbau in den Bereichen Verkauf und Verleih von Baumaschinen und Baugeräten tätig. Die gesamte Gruppe generierte im Jahr 2020 Umsatzerlöse von rund 20 Millionen Euro, bei einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 3,5 Millionen Euro.

Die UMT übernimmt zur Umsetzung der neuen Buy-and-Build-Strategie Buchberger durch eine Sachkapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts durch Ausgabe von 2.937.500 neuen Aktien zum Kurs von acht Euro. Buchberger kostet die UMT somit 23,5 Millionen Euro.

Die UMT United Mobility Technology stellt sich strategisch komplett neu auf und wandelt sich vom Spezialisten für Mobile Payment zu einem wertorientierten und digitalen Technologiehaus für integrierte mobile kommerzielle Anwendungen. Basis der neuen Strategie ist die umfassende Lösungskompetenz rund um die Entwicklung, Einführung und den Betrieb von sicheren, integrierten und end-to-end IT-Lösungen mit Bezahlkomponente.“

Die geneigten Alt-Aktionäre und potenzielle Neu-Aktionäre stellten sich natürlich sofort die Frage, ob denn die 23,5 Millionen Euro auch gerechtfertigt sind und vor allem, wohin UMT nun mit dem erneuten Strategiewechsel steuert?

Mit dem Buy-and-Build-Ansatz wolle CEO Albrert Wahl zukünftig nicht nur deutliche Umsatz- und Ertragszuwächse, sondern auch dividendenorientiert, bei nachhaltiger Profitabilität stetige Cash-flows realisieren. Das klingt nach sperrigem BWLer-Folien-Sprech. Selbstverständlich sieht sich UMT auch bestens positioniert und mit reichlich IT-Erfahrung ausgestattet, um künftige Aufgaben der Digitalisierung bewältigen zu können.

Der Auftakt dabei soll Buchberger sein. Eine neutrale Due Diligence – vulgo: Wertermittlung – soll für Buchberger einen Preis von 23,5 Millionen Euro ergeben haben [siehe auch UMT-Interview mit Vorstand Wahl der Kollegen von 4investors hier]. Die freilich unterschiedlich mit der Produktion von Baumaschinen aufgestellte Wacker Neuson, die aber auch Baumaschinen verleiht, notiert aktuell gut 30 Prozent unter dem 2020 erreichten Umsatz, was für Buchberger einen Wert von 14 Millionen Euro ergäbe.

Die Börsen-Gemeinde ist gespannt. Zunächst allerdings wurde die UMT-Notierung, zur Besinnung, von mehr als acht Euro auf unter fünf Euro in Kurs-Klausur geschickt. Langfristanleger sollten vorsichtig sein, denn UMT hat an der Börse nicht unbedingt einen erfolgreichen Track-Record (siehe Tageschart unten) – und nun wurden die Anteile der Alt-Aktionär auch noch deutlich verwässert.

UMT muss zeigen, dass mit Mobile Payment Lösungen, mit White Lable Lösungen und nun auch mit Buy-and-Build nachhaltig Geld für das Unternehmen zu verdienen ist und der Wert der Firma an der Börse nachhaltig gesteigert werden kann. Bislang war UMT in dieser Hinsicht ein Underperformer.

UMT-Aktie (Tageschart): erratische Schwankungen

UMT

Bildquelle: Momentmal / Pixabay

 

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