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Das Billionenrisiko, eine Verschwörung und 18 Fakten zur Schuldenkrise Japans

Werden in Japan bald wieder die deutlicher Zinsen ansteigen? Die Frage kann getrost verneint werden. Dazu genügt ein Blick auf die Zahlen. Profitieren könnte davon der Aktienmarkt (siehe unten).

483.250 Milliarden Yen soll das Bruttoinlandsprodukt Japans laut Internationalen Währungsfonds (IWF) 2013 betragen. Umgerechnet sind das 3.592 Milliarden Euro.

Auf 1.176.926 Milliarden sollen die Bruttoschulden Japans steigen. Umgerechnet sind das 8.474 Milliarden Euro.

Die Schuldenlast ist damit auf 244 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung angestiegen. Anders ausgedrückt heißt das: Die Japaner müssten rund zweieinhalb Jahre umsonst arbeiten, um die Schulden zu tilgen.

9,1 Prozent der japanischen Schulden wird von Ausländern finanziert.

127 Millionen Menschen leben in Japan.

66.724 Euro beträgt die Schuldenlast jedes Japaners im Durchschnitt.

83.610 Euro beträgt das Netto-Geldvermögen jedes Japaners im Durchschnitt.

96.200 Milliarden Yen umfasst der Gesamtetat (Staat) Japans in diesem Jahr. Umgerechnet sind das 714 Milliarden Euro.

42.900 Milliarden Yen (319 Milliarden Euro) beträgt die Neuverschuldung.

Die Neuverschuldung macht damit 8,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.

43.100 Milliarden Yen (320 Milliarden Euro) betragen die geschätzten Steuereinnahmen in diesem Jahr.

Rund die Hälfte der Steuereinnahmen – 22.200 Milliarden Yen oder 165 Milliarden Euro – benötigt Japan dafür Zinsen und Tilgung seiner Staatsschulden zu bezahlen.

Bezogen auf die Gesamtschulden Japan entspricht das einem fiktiven „Zins-und-Tilgungssatz“ von 1,89 Prozent.

Bei einen „Zins-und-Tilgungssatz“ von 3 Prozent müssten die Japaner jährlich 35.307 Milliarden Yen aufbringen, bei 4 Prozent wären es schon 47.077 Milliarden Yen und somit mehr als die derzeitigen Steuereinnahmen. Frage: Werden die Zinsen in Japan in absehbarer Zeit steigen?

Würden die Zinsen in Japan um 3 Prozentpunkte ansteigen, würden Halter japanischer Anleihen Verluste in Höhe von 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erleiden, hat die Bank für internationalen Zahlungsausgleich errechnet. Das wäre eine Summe von 169.138 Milliarden Yen oder 1.257 Milliarden Euro. Nochmal die Frage: Werden die Zinsen in Japan …

1.149 Milliarden Dollar (853 Milliarden Euro) halten (im August 2013) die Japaner in US-Treasury Securities (US-Staatsanleihen).

Neben den Chinesen (1.268 Milliarden Dollar) sind die Japaner der zweitgrößte Gläubiger der USA. Die Deutschen halten 58,6 Milliarden Dollar.

Von Juni bis August haben die Japaner die Treasury-Portfolio um 66 Milliarden Dollar aufgestockt, trotz klammer Kassen daheim – der Stoff, aus dem Verschwörungstheorien sind.

 

Japan wird so rasch nicht Abschied nehmen von seiner ultralockeren Geldpolitik. Das Land kann gar nicht anders. Ein großer Profiteur der Abenomics – Shinzō Abe ist der derzeitige Ministerpräsident Japans – dürfte der Aktienmarkt sein. Nach der Konsolidierung könnte er wieder Schwung aufnehmen.

Wer darauf setzen will, für den könnte der Deka MSCI Japan Ucits ETF (DE000ETFL300) interessant sein. Dabei handelt es sich um einen vollreplizierenden Indexfonds, der eine TER von 0,5 Prozent pro Jahr aufweist.

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Bildquelle: Roland Reinkober  / pixelio.de

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