Plusvisionen

Bastei Lübbe-Aktie // Gute Chance auf gelungene Wende

Bildquelle: Bastei Lübbe

Sollte ein Anleger in Zeiten des Internets ganz allgemein und von Social Media und Filterblasen im Besonderen noch in Bücher (Dan Brown, Ken Follett) sowie Rätsel- und Romanhefte („Jerry Cotton“, „Geisterjäger John Sinclair“ oder „Der Bergdoktor“) und damit in einen Verlag wie Bastei Lübbe investieren? Es ist schon auch eine Gewissensentscheidung. Virtuelles gegen Haptik. Zukunft gegen Vergangenheit? Letztlich ist es natürlich auch eine Frage des Preises.

Der Kölner Verlag hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2018/19 einen Umsatz (mit einem recht transparenten Geschäftsmodell) von 72,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Das sind 36 Prozent weniger als im Vorjahr, wobei Bastei Lübbe heftig umstrukturiert – zurück zum Kerngeschäft, nach gescheiterter Strategie nach dem Börsengang – und dabei auch Beteiligungen verkauft, was die Zahlen nur bedingt vergleichbar macht. Buch ging um 17,3 Prozent zurück und Games um 29,5 Prozent. Rätsel– und Romanhefte legten leicht zu.

Daraus erwirtschaftet Bastei Lübbe einen Betriebsgewinn (Ebit) in neun Monaten von 2,1 Millionen Euro. Im dritten Quartal lag das Ebit bei 2,2 Millionen Euro. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Kostensenkungs– und Restrukturierungsmaßnahmen inzwischen zu greifen beginnen. Auch die Ebit-Marge war im dritten Quartal mit 8,5 Prozent durchaus ansprechend.

Auf das Jahr gesehen will Bastei Lübbe einen Umsatz von 90 Millionen Euro und mindestens ein Ebit am unteren Ende der Prognosebandbreite von 0,5 bis 2,0 Millionen Euro. Schön ist das Eigenkapital von 32,6 Millionen Euro bei einem Marktwert von 23,8 Millionen Euro. Relativiert wird dieses Kurs-Buchwert-Verhältnis allerdings durch Netto-Schulden von rund 25 Millionen Euro. Der Vorstand ist dran am Schuldenabbau (Vorjahr: 30,1 Millionen Euro).

Charttechnisch ist so etwas wie eine Bodenbildung wahrzunehmen. Zudem wurde der sehr steile Abwärtstrend gebrochen (siehe Wochenchart unten). Beides versprüht Hoffnung. Negativ bleibt einstweilen der Trendfolgeindikator. Eine wichtige Barriere auf dem Weg nach oben ist die Marke von 2,50 Euro.

Fans klassischer Medien könnten sich ein paar Stücke Bastei Lübbe (A1X3YY) ins Depot legen. Durch die Umstrukturierung bleibt das Papier jedoch risikoreich. Bei Kursen unter 1,50 Euro wird es kritisch.

Mögen die Kurse mit Ihnen sein.

Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter #Pflichtblatt Zertifikate anmelden.

Bastei Lübbe-Aktie (Wochenchart): Abwärtstrend gebrochen und Bodenbildung

Bastei, Luebbe, Lübbe, Aktie

Bildquelle: Bastei Lübbe
Exit mobile version