Plusvisionen

Serviceware-Aktie // Endlich ein deutsches Software-IPO

Na das geht nun doch noch etwas schneller als gedacht: Mitte März hatten wir Ihnen die Serviceware als IPO-Kandidat bereits ausführlich vorgestellt [hier klicken]. Nun streben das Bad Camberger Softwareunternehmen tatsächlich schon am 20. April an den Prime Standard der Frankfurter Börse. Noch bis zum 18. April können Anleger das Papier zeichnen. Der Angebotsspanne reicht von 22,50 bis 27,50 Euro. Somit beträgt das maximale Platzierungsvolumen rund 100 Millionen Euro. Angeboten werden nämlich 2,5 Millionen Aktien (A2G8X3) aus einer Kapitalerhöhung und einer Platzierung von rund 1,2 Millionen bereits bestehenden Papieren (wovon 483.000 Aktien als Mehrzuteilungsoption zur Verfügung stehen). Das Konsortium besteht aus Commerzbank und Hauck & Aufhäuser.

Die Hessen, die zu den führenden europäischen Anbietern von Softwarelösungen für den Enterprise-Service-Management-Markt (ESM-Markt) gehören, dürften damit einen Streubesitz von rund 35 Prozent erreichen. Der maximale Bruttoemissionserlös von knapp 70 Millionen Euro dient natürlich dem Wachstum. Dabei denkt das Management um die beiden Firmengründer Dirk Martin und Harald Popp an Zukäufe. Ziel ist es vor allem im Großkundenbereich weiter zu wachsen, da hier letztendlich höhere Margen zu erzielen sind. Schon heute kann Serviceware auf mehr als 500 Kunden aus verschiedensten Branchen verweisen, worunter sich auch neun DAX-Unternehmen sowie vier der sieben größten deutschen Unternehmen befinden.

Mit Blick auf die eher deutsche Kundenstruktur verwundert es auch nicht, dass Martin und Popp auch international schnell wachsen wollen. Dabei richten sich deren Blicke zunächst ins europäische Ausland, die USA sind wohl eher ein langfristiges Ziel. Im Geschäftsjahr 2016/17 (per 30. November) erzielte Serviceware einen Umsatz von 44,3 Millionen Euro, der in 2017/18 nach unserer Schätzung über der 55 Millionen Euro-Marke liegen dürfte. Das seit Gründung im Jahr 1998 profitable Unternehmen erzielte 2016/17 einen Betriebsgewinn  (Ebit) von 5,6 Millionen Euro. Hier dürften es bis Ende November wohl mindestens 7,5 Mio. Euro werden.

Ein echtes Schnäppchen ist die Aktie sicherlich nicht, denn Anleger müssen in etwa den vierfachen Jahresumsatz bezahlen. Dem steht gegenüber, dass Serviceware hochprofitabel, sehr wachstumsstark ist und sich in einem Zukunftsmarkt tummelt. Zudem dürfte den Marktteilnehmern auch gefallen, dass endlich mal wieder ein deutsches Software-Unternehmen an den Kapitalmarkt kommt. Wir rechnen daher mit einem erfolgreichen IPO und halten eine Zeichnung der Serviceware-Aktie (A2G8X3) bis 27,50 Euro für interessant.

 

Bildquelle: urulaia / pixelio.de
Exit mobile version