Plusvisionen

Dividenden-Segen für Aktionäre

Unverschämte Aktionäre! Sie wollen eine Dividende dafür, dass sie dem Unternehmen ihr Geld überlassen. Der Bankier Carl Fürstenberg hatte mit seinem Bonmot recht, er irrte allerdings damit, dass sie auch dumm seien (weil sie dem Unternehmen ihr Geld überließen). Dumm sind heute vermutlich eher jene Sparer, die ihre Geld auf der Bank lassen oder in festverzinsliche Wertpapiere anlegen. Dort bekommen sie für ihre Geld fast keine Zinsen mehr. Bei 10-jährigen Bundesanleihen sind es derzeit nur noch 0,15 Prozent (pro Jahr!). Das heißt, dass man 667 Jahre braucht, um über die Zinserträge seinen Einsatz wieder hereinzuverdienen – eine Mehrgenerationenaufgabe. Ja, auch bei Aktien sinken die Dividenden-Renditen, aber sie liegen noch immer bei knapp 2,5 Prozent, die von Nebenwerten liegt nach wie vor bei mehr als 3 Prozent. Das ergab unter anderem die Wertentwicklung Dividendenstudie 2015 von der DSW und der isf/FOM Hochschule.

Die Summe der Dividenden-Zahlungen deutscher Aktiengesellschaften (Prime Standard, General Standard und Freiverkehr) erreiche dabei 2015 einen neuen Rekordwert von 41,7 Milliarden Euro belaufen. Damit werde die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2008 mit 38,2 Milliarden Euro) um 9,2 Prozent und der Vorjahreswert um 13,4 Prozent übertroffen. Im DAX steige die Dividendensumme gegenüber dem Vorjahr um 9,9 Prozent auf 29,9 Milliarden Euro. Knapp zwei Drittel der DAX-, MDAX-, SDAX-, TecDAX-Unternehmen würden mehr aus als 2014 ausschütten. Neun von zehn Index-Mitgliedern zahlen eine Dividende – auch das sei laut der Studie ein Rekord. Kritikwürdig bleibe die vielfach unter den von der DSW geforderten 50 Prozent liegende Ausschüttungsquoten (also doch unverschämt) und die aktionärsunfreundliche Dividendenpolitik abseits der Auswahl-Indizes.

Spannende Einsichten bietet das sogenannte „Dividenden-Scoring“ der Studie: In der Vergangenheit sei das Scoring häufig ein guter Wegweiser gewesen. Eine immer zum Quartalsanfang mit den 5, 10 oder 20 höchstplatzierten Index-Mitgliedern bestückte Strategie hängte die Indizes seit 2004 klar und stetig ab. Der DAX gewinn in dieser Zeit 198 Prozent, die Top-10 verbesserten sich um 784 Prozent und die Top-5 um 1040 Prozent.

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Bildquelle: Screenshot

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