Plusvisionen

Griechenland // Ouzo geht aufs Euro-Haus

Der Poker im Griechenland-Schuldenstreit geht weiter. Wer blufft? Wer wird sich verzocken? Wessen Einsatz wird zu hoch sein? Griechenland wird schon bald das Geld ausgehen, wenn es keine Entscheidungen gibt. Das würde eine Staatspleite und wohl auch einen unkontrollierten Austritt aus der Eurozone bedeuten. Wird das jemand wollen? Kaum. Weder die Griechen noch die Verantwortlichen in der Eurozone.

Also wird man möglichst lange warten, bis einer zuckt, der hätte dann wohl ein wenig verloren, wobei, das weiß man bei Verhandlungen in Europa nie. Die wahrscheinlichste Variante ist, dass es zu irgendeinem Kompromiss kommt. Kanzlerin Angela Merkel hat das schon signalisiert. Der Erfolg Europas sei darauf ausgerichtet einen Kompromiss zu finden. Und: Kompromisse gehe man dann ein, wenn die Vorteile die Nachteile überwiegen. Die Hilfspakete werden wahrscheinlich weiterlaufen, auch wenn man sie nicht mehr so nennt, vielleicht wird es eine „Übergangsfinanzierung“ sein. Es wird Kontrollen geben, auch wenn diese dann nicht mehr von der Troika durchgeführt werden. Und Griechenland wird reformieren müssen, schnell, grundsätzlich, sonst wird das nichts mehr mit diesem Land, Schulden-Schnitt hin oder her.

Die Griechen können sich keinen Ausstieg aus der Eurozone leisten – und Europa wird sich gegenüber der Welt nicht diese Blöße geben, ganz besonders nicht gegenüber den USA, die immer wieder mit größter Lust gegen das Euro-Projekt sticheln. Warum nur? Vielleicht dulden sie keine starke Währung neben dem Dollar, mit dem die Amerikaner nun schon seit Jahrzehnten bequem leben.

Natürlich wird es auch jemand geben müssen, der die Chose bezahlt. Darum geht es doch letztlich in dem Poker. Die Griechen wollen scheinbar nicht ihre Steuerzahler dazu nötigen, endlich ihren Obolus an den Staat zu entrichten. Ohne das wird es aber nicht mehr gehen. Die Griechen müssen bereit sein, sich selber zu helfen.

Die Börse in Athen versprüht schon mal ein wenig Optimismus. Der FTSE-Greece-Index klettert heute um rund 10 Prozent.

[highlight]FTSE Greece Index – Monatschart[/highlight][divider_flat]

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