Plusvisionen

Vectron-Aktie // Lebt sie noch?

Bildquelle: Vectron Systems

Nach all den Versprechungen und Zusicherungen, dass demnächst „alles“ besser werde, durch die Unternehmensleitung von Vectron System, hatte die Börse die letzte Hoffnung schon fast aufgegeben, denn dieses demnächst wollte nicht eintreten. Stattdessen häuften sich sogar die Probleme: Im Geschäftsjahr 2022 wird das Unternehmen ziemlich sicher rote Zahlen schreiben. Doch nun, ein Lebenszeichen: Der Kurs der Vectron-Aktie vermag, nach langer Baisse, auch wieder zu steigen und zwar dynamisch, von gut drei auf mehr als fünf Euro (siehe auch Tageschart unten). Was war passiert?

Am 30. Dezember 2022 hat Vectron Acardo übernommen. Mit seinen insgesamt 120 Mitarbeitern ist das Unternehmen Spezialist für Couponing und anderen Verkaufsförderkonzepten im Lebensmittelhandel sowie für Drogerien, Apotheken und Kinos tätig. Zu den Kunden zählen mehr als 30.000 Akzeptanzstellen des Handels und mehr als 600 führende Brands aus der Konsumgüter-, Health-Care- und Entertainmentindustrie, darunter Coca-Cola, Nestlé, Unilever oder Warner.

Geht damit endlich die Digitalstrategie von Vectron-Chef Thomas Stümmler auf? Die Börse durchweht zumindest ein Hauch von Zuversicht. Immerhin erwartet Acardo-Management für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz (HGB) von 12,5 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 2,8 Millionen Euro. Das dürfte knapp die Hälfte von dem sein, was Vectron im Jahr 2022 umgesetzt hat.

Dafür legt Vecton fix zehn Millionen auf den Tisch und 2026 noch einmal, ergebnisabhängig, vier bis 25 Millionen Euro. Das könnte ein ordentliches Sümmchen werden. Aber Vectron stand wohl unter Zugzwang – wie geschrieben, die Börse hatte schon kaum noch Hoffnung –, nun etwas von dem umzusetzen, was bislang (eher) Ankündigung blieb.

Zweifellos ist Couponing ein großer Markt, da es der Kundenbindung und der Kundenaktivierung dient. Hier winkt Wachstum. Für Vectron ist es sicherlich auch ein wichtiger Schritt bei der Digitalisierung; vor allem zum Gastrogeschäft von Vectron könnte dieser Bereich künftig sehr gut passen. Zudem erweitere die Akquisition von Acardo das Produktspektrum von Vectron und verringere Abhängigkeit vom Kassengeschäft, wie GBC Research in einer Studie vom 4. Januar 2023 schreibt. Die Analysten bleiben deshalb bei ihrem Kaufen-Votum und sehen ein Kursziel von 9,20 Euro.

Im Jahr 2022 könnte Vectron knapp 27 Millionen Euro umgesetzt haben. Der Betriebsgewinn (Ebit) könnte laut GBC Research bei minus 4,6 Millionen Euro liegen. Im laufenden Jahr (2023) will Vectron, auch durch Kostensenkungen, wieder profitabel arbeiten. GBC schätzt hier ein Ebit von 920.000 Euro bei Erlösen von 39 Millionen Euro.

Die Aktie von Vectron bleibt einstweilen spekulativen Anlegern vorbehalten, trotz des Lebenszeichens mit dem dynamischen Sprung über die 200-Tage-Durchschnittslinie, aufgrund der aussichtsreichen Acardo-Übernahme.

Vectron-Aktie (Tageschart): Kurswende?

Vectron Systems Aktie

Bildquelle: Vectron; Chartquelle: stock3.com
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