Plusvisionen

Dialog Semiconductor-Aktie // Auferstanden aus dem Apple

Bildquelle: Dialog Semiconductor, bearbeitet

Wow, wow, wow … Die Aktie von Dialog Semiconductor schleudert es zeitweise um mehr als 30 Prozent nach oben, wohlgemerkt an einem Handelstag. Widerstände und die 200-Tage-Linie als Barriere scheint es nicht zu geben. Dabei hatte die Börse das Papier doch schon abgeschrieben – endgültig. Endgültig? [Pessimisten könnten nun zu einem Endlos-Turbo-Bear greifen und auf einen Rückschlag wetten. Beispiel: HW8ZS4 mit einem Hebel von 2,9.]

Dialog Semiconductor produziert Halbleiter (Chips) für die Technologie-Branche. Ein sehr wichtiger Kunde ist unter anderem Apple. Eine ganze Zeit lang hörte es sich allerdings so an, als sei Apple ein Ex-Kunde. Angeblich wollte Apple Chips zum Strommanagement selbst produzieren und deshalb aus den Lieferverträgen mit Dialog aussteigen. Das Gerede gibt es seit Herbst 2017, was gleichzeitig der Startschuss für eine fulminante Baisse der Aktie war. Vorläufiger Tiefpunkt: 12,50 Euro, ungefähr als Dialog Semiconductor meldete, dass Apple weniger Halbleiterteile für das Strommanagement seiner iPhones bestellt hat [Plusvisionen hat hier berichtet].

Nun die Überraschung! Apple kauft bei Dialog Semiconductor ein, nicht nur Chips. Hm? Ja, richtig gelesen. Dazu heißt es trocken von Dialog: „Apple hat eine Vereinbarung über die Lizenzierung gewisser Powermanagement-Technologien und die Übertragung bestimmter Vermögenswerte sowie den Wechsel von mehr als 300 Dialog-Mitarbeitern (16 Prozent der Belegschaft, A.d.R.) zur Unterstützung bei der Chipforschung und -entwicklung geschlossen. Apple wird für die Transaktion 300 Millionen Dollar in bar und weitere 300 Millionen Dollar in Form einer Vorauszahlung für Dialog-Produkte entrichten, die in den nächsten drei Jahren geliefert werden.“

Das hat wohl auch freudige Auswirkungen auf das Dialog-Geschäft. Mit Abschluss der Transaktion soll sich der Umsatz durch die neuen Verträge sowie das laufende Apple-Geschäft gegenüber geschätzten 150 Millionen Dollar für das Jahr 2018 bei jährlichen Wachstumsraten von 30 bis 35 Prozent über die nächsten vier Jahre erhöhen. Allerdings werden die Umsätze aus den laufenden Lizenzvereinbarungen bis 2022 auf null zurückgehen. Eine Verbesserung der Bruttomarge wird nicht erwartet, aber Dialog will tüchtig Kosten sparen.

Was ist das nun? Ein Technologie-Transfer zu Apple? Wird Dialog entkernt? Hat das Unternehmen noch eine Zukunft über das Jahr 2022 hinaus? Hat sich Apple vielleicht auch günstig ein paar Dialog Semiconductor-Aktien gesichert? Oder ist es nur wieder eine jener unsäglichen Bullen-Fallen [Plusvisionen hat hier berichtet], die es in der Vergangenheit bei Dialog Semiconductor schon öfter gab? Viele offene Fragen.

Auf dem Papier ist Dialog Semiconductor sensationell günstig bewertet und plant zudem ein neues Aktienrückkaufprogramm (zehn Prozent der Aktien, nach den Q3-Zahlen), welches den Kurs tendenziell stützen sollte. Also einsteigen? Die Aktie bleibt zweifellos ein Wagnis und für Anleger aufgrund der starken Schwankungen eher ungeeignet, da es äußerst schwierig ist bei Dialog Semiconductor seriös zukünftige Geschäftszahlen zu schätzen. Es scheint, als rudere das Management wild umher, was kein Vertrauen bildet.

Charttechnisch könnte eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation entstehen (siehe Wochenchart unten). Sollten sich die Kurse über 21 Euro stabilisieren bestünde die Chance auf einen Anstieg auf 35 Euro.

Auch interessant: Ein Investment mit Sicherheitspuffer wie das Discount-Zertifikat HX0KLU. Es bietet eine Rendite von 9,1 Prozent, wenn der Cap bei 19 Euro am 15. März 2019 nicht unterschritten ist. Der Verlustpuffer beträgt 15,2 Prozent.

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Dialog Semiconductor-Aktie (Wochenchart): Ausbruch aus dem Abwärtstrend

Dialog Semiconductor, Aktie, Chart

Bildquelle: Dialog Semiconductor
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