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Bauer-Aktie // Gelingt – endlich – die Wende?

Bildquelle: Bauer

Der Bau boomt und Bauer scheint dafür bestens positioniert. Das Unternehmen hat sich auf Spezialbauleistungen und die Herstellung von Spezialmaschinen für den Tiefbau spezialisiert und sich auf diesem Feld einen hervorragenden Ruf erworben. Bauer übernimmt die Gründungsbauarbeiten beim U-Bahnen, bei Wasserkraftwerken (Dämmen), besonderen Gebäuden oder Windkraftanlagen.

Im Segment Resources geht es zusätzlich um Wasserversorgung, Wasseraufbereitung und Wasserreinigung (Pflanzenkläranlagen), Altlastenbeseitigung, Gebäudesanierung, Brunnenbau, Geothermie oder der Erhalt bestehender Bergwerke. Alles Bereiche, die durch den Trend zu mehr Nachhaltigkeit weiter an Bedeutung gewinnen werden.

Die besonderen Maschinen, die für diese Bauarbeiten benötigt werden, produziert Bauer dabei selbst und verkauft diese auch an andere Bauunternehmen. Eine Weltneuheit ist eine Tunnelfräse, die Schlitzwände aus Tunneln heraus ermöglicht und so beispielsweise bei der Erstellung U-Bahnstationen eingesetzt werden kann. Neu ist auch ein vollelektrifiziertes Bohrgerät (siehe Bild oben).

Die Produkte und Leistungen von Bauer sind gefragt. Im vergangenen Jahr legte der Umsatz um knapp sechs Prozent auf 1.538 Millionen Euro zu. Der Auftragsbestand verbesserte sich sogar um gut 17 Prozent auf 1.364 Millionen Euro. Das ist ein sehr schönes Polster.

Doch beim Orderbestand bestand beginnt auch schon die Krux bei Bauer: Können diese Aufträge lukrativ abgearbeitet werden, angesichts von steigenden Rohstoff- und Baumaterialpreisen (Energiepreise) sowie bei Verzögerungen in den Lieferketten, die Nacharbeiten zur Folge haben könnten? Zumal Bauer damit rechnet, dass sich an dieser angespannten Situation in den kommenden zwölf bis 16 Monaten nichts ändern werde.

Im zurückliegenden Jahr blieb unter dem Strich lediglich ein Betriebsgewinn (Ebit) von 36 Millionen Euro. Das entspricht einer mageren Marge von lediglich 2,3 Prozent. Auch wenn laut Prognose des Unternehmens für 2022 sowohl für den Umsatz als auch für das Ebit ein „deutlicher Anstieg“ geplant ist, wird die Gesamtmarge bei Bauer wohl nicht nach oben schnellen, sondern eher im Bereich zwischen drei und fünf Prozent bewegen, was auch keine hohe Bewertung der Aktie zulässt.

Die Börse hat sicherlich schon einige Risiken abgearbeitet. Bauer muss nun (endlich) beweisen, dass in den ganzen Wachstumsmärkten auch Gewinne erzielt werden können. Besser aufgestellt ist das Unternehmen nach zahlreichen Restrukturierungsschritten, einer erfolgreichen Kapitalerhöhung (Eigenkapital: 481 Millionen Euro, bei einer Marktkapitalisierung von 250 Millionen Euro) und der Reduzierung der Verschuldung um 32 auf 497 Millionen Euro. 2022 soll Bauer auch wieder dividendenfähig werden.

Charttechnisch deutet sich zaghaft, mit dem Tief von 2020, ein längerfristiger Doppelboden an. Mutige Investoren könnten sich, aufgrund der reizvollen Geschäftsfelder und der guten Substanz, ein paar Stücke ins Depot legen.

Bauer-Aktie (Tageschart): Doppelboden?

Bauer

Bildquelle: Bauer; Chartquelle: Guidants.com
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