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Consus CP Jochen Barthelmäs Interview // Dynamik des Börsengangs nutzen

Jochen Barthelmäs, CONSUS Commercial Property

Bildquelle: Consus

Time is Money // Schnell ein paar Fragen an Jochen Barthelmäs, Vorstandsvorsitzender bei Consus Commercial Property, zum bevorstehenden IPO an der Münchner Börse und den Ertragsaussichten von Gewerbeimmobilien.

Consus Commercial Property hat ein IPO an der Börse München im m:access-Segment angekündigt. Was sind die Gründe?
Wir glauben, dass unser Unternehmen und unsere Positionierung als chancenorientierter Bestandshalter von Gewerbeimmobilien mit Schwerpunkt Büro für Investoren attraktiv sind. Und wir möchten uns für den Kapitalmarkt öffnen, um unser Unternehmenswachstum dynamisch umsetzen zu können. Deshalb der Börsengang, dem ja eine erfolgreiche Kapitalerhöhung vorausgegangen ist.

An der Börse gibt es ja bereits eine Handvoll von Gewerbeimmobilien-Bestandshaltern. Hat der Kapitalmarkt da noch auf Consus Commercial Property gewartet?
Wirkliche Wettbewerber an der Börse sehe ich in unserer speziellen Nische derzeit eigentlich nicht. Wir sind – im Gegensatz zu vielen anderen börsennotierten Immobilien-Unternehmen – nicht im Core oder Core plus Bereich unterwegs. Das heißt, wir kaufen nicht in bester Münchener Innenstadtlage ein voll vermietetes Büroobjekt mit Kaufpreisfaktor 18 bis 25. Und wir machen nicht die Deals in einer Größenordnung von 50 bis 250 Millionen Euro, bei denen der Wettbewerb enorm ist.

Jetzt wissen wir, was Sie nicht machen. Was machen Sie denn?
Consus ist eher im Bereich Value-add aktiv. Und das bei Objekten mit Marktwerten zwischen 10 und 25 Millionen Euro, eine Größenordnung, für die sich viele Institutionelle noch nicht interessieren und die für Privatpersonen oft schon zu groß ist. Value-add meint, dass wir uns mit unserem Asset Manager auch nicht vor Objekten fürchten, die beispielsweise mal 20 oder 25 Prozent Leerstand haben. Wir kaufen eher am Rande von Metropolregionen. Durch unsere spezielle Positionierung kaufen wir dafür auch zu viel niedrigeren Preisen und höheren Renditen.

Als Asset Manager für Consus agiert ja Publity und an Ihrem Unternehmen ist Publity-Chef Thomas Olek auch als Großaktionär beteiligt. Was sind die Hintergründe?
Uns als Consus sind drei Dinge bei der Auswahl unseres Dienstleisters in diesem Bereich wichtig: Erstens sollte er über Dealzugang und Pipeline bei attraktiven Objekten in unserem Investmentsegment verfügen. Das ist bei publity erwiesenermaßen der Fall, die aktuelle Dealpipeline auf die wir zugreifen können beläuft sich auf rund 1,5 Milliarden Euro. Zweitens muss unser Asset Manager in der Lage sein, im Rahmen unseres Value-add-Ansatzes Werte bei den Immobilien zu heben, die zu Leerstandsabbau und höheren Mieteinnahmen insgesamt führen. Das hat publity in den vergangenen Jahren immer wieder unter Beweis gestellt. Und drittens wollen wir jeden Hauch von Interessenkonflikten vermeiden. Das ist auch der Fall, denn wir haben die gleichen Konditionen im Asset Management wie die anderen publity-Kunden auch und wir erwerben keine Objekte von publity oder anderen publity-Kunden.

Wie sieht das Consus-Portfolio aktuell aus?
Wir sind aktuell in einer dynamischen Aufbauphase unserer Portfolios. Bisher wurden zehn Gewerbeimmobilien von uns von unterschiedlichen Verkäufern gekauft, die einen aktuellen Marktwert von über 200 Millionen Euro haben. Allerdings konnten wir, unter anderem aus den oben genannten Gründen, die Kaufverträge zu Preisen merklich unterhalb der Marktwerte abschließen. Der Übergang von Nutzen und Lasten, das Closing also, wird dann in den kommenden Monaten erfolgen beziehungsweise hat schon stattgefunden. Derzeit generieren die Immobilien-Mieterlöse von gut 14 Millionen Euro und die Mietverträge haben eine durchschnittliche Restlaufzeit von rund sechs Jahren. Aber wie gesagt, wir sind derzeit in der Aufbauphase.

Wie soll es weitergehen?
Wir wollen schnell und profitabel wachsen. Unser Ziel ist es, einer der relevanten börsennotierten Büroimmobilien-Investoren in Deutschland zu werden und wir wollen unsere Aktionäre schnellstmöglich über Dividenden-Zahlungen am Unternehmenserfolg teilhaben lassen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das klappt.

 

Bildquelle: Consus Commercial Property
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