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Daldrup & Söhne-Aktie // Bohren für die Energie-Zukunft

Bildquelle: Daldrup & Söhne

Deutschland muss bohren. Viel. Schnell. Erst 16 Prozent des Endenergieverbrauch für Wärmeanwendungen kommen in Deutschland aus erneuerbaren Energien. Der größte Teil der Wärme wird derzeit aus Erdgas, Erdöl und Kohle gewonnen – und in Dunkelflauten wie in den Wintermonaten in unseren Breiten üblich, steigt der Bedarf zurzeit an fossilen Energieträgern sogar noch.

Doch Deutschland will raus in Zukunft ganz raus aus diesen fossilen Brennstoffen und aktuell ist die Versorgung mit Flüssiggas schwierig (umweltschädlich) und sehr teuer. Doch woher soll die Wärme vor allem im Winter kommen? Abfall? Holz? Biogas? Wind und Sonne (Strom für Wärmepumpen)? Das wird nicht reichen oder ist nicht grundlastfähig, weil eben nicht immer Wind weht oder die Sonne scheint (und es absehbar keine Speicher gibt).

Ohne Geothermie, als ein wichtiger Baustein bei der Energieversorgung, wird Klimaneutralität und Versorgungssicherheit in Deutschland nicht zu erreichen sein. Deshalb muss Deutschland bohren.

Bis 2030 sollen zehn Terawattstunden (TWh) aus Mitteltiefen- und Tiefen-Geothermie kommen – eine Vervielfachung. Das bedeutet mindestens 100 Projekte bis 2030 oder 14 Projekte pro Jahr mit einem Anschluss an die Wärmenetze zur Direktversorgung von Wohngebäuden, Quartieren und Industrie.

Geothermie ist auch in anderen Ländern Europas ein wichtiges Thema, etwa in den Niederlanden oder der Schweiz, wo bis 2050 ein Viertel der Wärmeversorgung aus Geothermie kommen soll. Um Bohrungen vorzunehmen hat Daldrup & Söhne [siehe auch HIER] einen Bohrgerätepark von 40 Anlagen bis zu einer Bohrtiefe von 6.000 Metern.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte Daldrup damit eine Gesamtleistung von 44,9 Millionen Euro erzielt, im Jahr 2020 waren es 47,5 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) betrug 1,5 (1,9) Millionen Euro. Die Prognosen wurden damit übertroffen.

Im ersten Halbjahr 2022 kam eine Gesamtleistung von 17,7 Millionen Euro (Vorjahr: 22,9 Millionen Euro) und ein Ebit von in Höhe von 1,2 Millionen Euro (0,6 Millionen Euro) zustande. Das Ebit enthält rund 400.000 Euro aus dem Verkauf von Kraftwerkskomponenten der Kalina-Technologie.

Die Auftragslage ist mit einem Bestand von 27,1 Millionen Euro sehr gut und würde rechnerisch bis weit in das Jahr 2023 hineinreichen. Das relevante Marktvolumen beziffert Daldrup sogar auf 136 Millionen Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr 2022 bleibt der Daldrup-Vorstand deshalb bei seiner Prognose mit einer Gesamtleistung von 42 Millionen Euro bei einer Ebit-Marge zwischen vier und sechs Prozent.

Deutschland braucht versorgungssichere Energiequellen, wozu auch Geothermie zählt. Dafür muss gebohrt werden, wovon Daldrup profitieren wird. Enttäuschend ist die schwache Ebit-Marge bei Daldrup, die keine Bewertungssprünge erlaubt. Angesichts notwendiger Investitionen dürfte sich daran auch in Zukunft wenig ändern. So ist die Daldrup-Aktie eine langfristige Investition in die Energie-Zukunft.

Daldrup & Söhne-Aktie (Tageschart): immer an der 200-Tage-Linie entlang

Daldrup & Söhne Aktie

Bildquelle: Daldrup & Söhne; Chartquelle: stock3.com
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