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Lloyd Fonds-Aktie // Das Manko mit der Börse

Bildquelle: Deutsche Bundesbank

Es zählt sicherlich zu den verwegeneren Anlageideen, sich in während einer Baisse die Aktie eines Vermögensverwalters wie Lloyd Fonds [siehe auch Interview HIER] ins Depot zu legen, aber das Papier ist sehr stark zurückgekommen und der Börsenwert liegt mit 95 Millionen Euro nicht so weit entfernt vom Eigenkapital mit 61,5 Millionen Euro und einem Zahlungsmittelbestand (Cash) von 12,3 Millionen Euro. Die Börse gewährt somit derzeit auf die Substanz nur einen kleinen Aufschlag.

Das mag daran liegen, dass Lloyd Fonds in diesem Jahr sicher keine schwarzen Zahlen schreiben wird und für das nächste Jahr hinter einem Gewinn noch ein Fragezeichen steht. Im ersten Halbjahr lagt der operative Verlust (Ebitda) bei 6,7 Millionen Euro. Leicht bessert fällt dieser bei der Als-ob-Betrachtung, unter Einbeziehung der übernommenen BV Holding, aus, da reduziert sich dieser Verlust auf 4,4 Millionen Euro. Insbesondere einmalige Akquisitionskosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro sowie höhere Material- und Personalkosten von 3,4 Millionen Euro belasteten.

Hinzu kam, dass durch die flaue Börsensituation die Performance Fees (Erfolgsgebühren), die im ersten Halbjahr 2021 noch mit 8,9 Millionen Euro erfreulich hoch ausfielen, in ersten sechs Monaten 2022 nahezu ganz ausblieben.

Das Manko mit der Börse ist auch beim verwalteten Vermögen (Assets under Management – AuM) zu spüren: Durch die schwache Wertentwicklung der Fonds gab es bei den AuMs operativ einen Rückgang; nur die Akquisition führte zu einem Anstieg von 2,0 (erste Halbjahr 2021) auf 4,7 Milliarden Euro.

Was die Jahresendwerte 2022 angeht, ist der Lloyd Fonds-Vorstand allerdings unverändert optimistisch: Die AuM-Guidance sieht weiter einen Anstieg auf 5,5 bis 6,0 Milliarden Euro vor. Treiber soll auch das FinTech Growney (Robo Advisor) sein. Bis 2025 ist ein organisches AuM-Wachstum auf acht bis zehn Milliarden Euro geplant (Growth-25-Programm), dazu werden gerade die Vertriebsstrukturen ausgebaut.

Die Lloyd Fonds-Aktie ist von der Börse ziemlich gerupft worden, gleichwohl weist das Unternehmen angesichts eines sicherlich steigenden Anlagebedarfs wegen hoher Inflationsraten, steigender Zinsen und der allgemeinen Unsicherheit eine gute Wachstumsperspektive auf, aber ja, ohne eine freundliche Börsentendenz, die wieder höhere Performance Fees einbringt, wird es schwierig.

SMC Research rechnet aktuell (9. Sepember 2022) mit einem stattlichen Kursziel von 12,70 Euro (zuvor: 13,50 Euro) und vergibt ein Buy.

Lloyd Fonds-Aktie (Tageschart): intakter Abwärtstrend

Lloyd Fonds Aktie

Bildquelle: Deutsche Bundesbank; Chartquelle: Guidants.com
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