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Rohstoff-ETPs bei Investoren wieder beliebter // Mittelzuflüsse // Chartanalyse

Spontan würde man sagen, Rohstoffinvestments sind bei Investoren zurzeit in etwa so beliebt, wie Brennnesseln in einem Bett. Da mag keiner so recht ran. Aber vielleicht ist gerade das ein Grund, sich Rohstoffe einmal genauer zu betrachten. Tatsächlich verzeichnen Rohstoff-ETPs nach einem sehr schwierigen Jahr 2013 wieder Nettomittelzuflüsse über ein Quartal. Immerhin 271 Millionen Dollar flossen in den ersten drei Monaten 2014 wieder in Rohstoff-ETFs. Das weltweit in Rohstoff-ETPs verwaltete Vermögen ist so von 122,1 auf 122,4 Milliarden angestiegen.

Die meisten neuen Mittel verzeichneten mit 354 Millionen Dollar Silber-ETPs, da einige Investoren in Silber einen Hebel auf den verbesserten Goldpreis sehen. Gold-ETPs wurden im Februar und März stark nachgefragt. Hier macht sich wohl die Krim-Krise bemerkbar. Gold-ETPs verzeichneten in diesen beiden Monaten Mittelzuflüsse von 858 Millionen Dollar. Allerdings zogen die Investoren im Januar 946 Millionen Dollar aus den Gold-ETPs ab, sodass über das gesamte Quartal gerechnet unter dem Strich bei Gold-ETPs Mittelabflüsse in Höhe von 88 Millionen Dollar stehen.

Hohe Mittelzuflüsse gab es im Februar und März auch bei ETPs auf breite Rohstoffkörbe mit insgesamt 510 Millionen Dollar. Trotz dieser starken Zuflüsse stehen für das Quartal Nettomittelabflüsse von 173 Millionen Dollar, da Investoren im Januar 683 Millionen US-Dollar aus den Produkten abzogen. Das erwachende Interesse der Investoren an den ETPs auf breit diversifizierte Rohstoffkörbe sei stark gestiegen, schreibt ETF Securities, was darauf hindeute, dass Rohstoffe weltweit bei der Asset-Allocation wieder stärker berücksichtigt würden.

Nicholas Brooks, Leiter Research und Investmentstrategie bei ETF Securities:

[quote]Nach weiteren Verkäufen im Januar hat sich die Nachfrage nach Gold-ETPs im Februar und März deutlich erholt, da Investoren weniger optimistisch auf die Konjunktur in den USA geblickt und verstärkt globale Risiken einkalkuliert haben. Platin-ETPs erlebten starke Zuflüsse, da anhaltende Streiks in Südafrika Angebotssorgen geschürt haben. Aus Öl-ETPs haben Investoren dagegen erhebliche Mittel abgezogen, nachdem der Preis für WTI-Öl aufgrund der hohen Nachfrage nach Ölprodukten zu Beginn des Jahres deutlich angezogen hatte.[/quote]

Die Rohstoffpreise sind im ersten Quartal gemessen am Dow Jones UBS Commodity Index um knapp 12 Prozent gestiegen. Charttechnisch wurde durch diesen Anstieg der langfristige Abwärtstrend überschritten. Derzeit steht der Index bei 274 Punkten. Die nächsten hartnäckigen Widerstände warten schon bei rund 280 Zählern. Ist das schon wieder ein neuer Aufwärtstrend? Zieht die Weltkonjunktur an, was sich andeutet – der Internationalen Währungsfonds (IWF) erwartet in diesem Jahr ein globales Wachstum von 3,6 und im kommenden Jahr von 3,9 Prozent – dann könnte es auch mit Rohstoffen weiter aufwärts gehen. Auf jeden Fall werden Rohstoffe und damit auch breite Rohstoff-ETFs wieder interessanter.

[highlight]Dow Jones UBS Commodity Index[/highlight][divider_flat]

 

Bildquelle: Heraeus // Silberpaste

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