Plusvisionen

PVA Tepla-Aktie // Nachfrageboom

Die Welt braucht Computer-Chips – in immer größeren Mengen. Sie sind die winzigen Herzen, welche die Digitalisierung am Pochen halten. Doch zurzeit gibt es Rhythmusstörungen, da Halbleiter knapp geworden sind. So wird das Ford-Werk in Köln wegen Lieferengpässen bei Chips bis Mitte August wohl nur eine Woche produzieren. Doch, was des einen Leid, des anderen Freud: PVA Tepla profitiert tendenziell von der Halbleiterknappheit. Das ist abzulesen am zuletzt (siehe Tageschart unten) steil steigenden Aktienkurs. Dass die Schwankungen dabei groß sind, ist für die Branche typisch.

Der Geschäftsbereich Semiconductor Systems bei PVA Tepla glänzt zum Jahresauftakt 2021 mit einem mehr als doppelt so hohen Auftragseingang wie im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtauftragseingang der Gruppe lag mit 25,5 Millionen Euro immerhin auch um 53,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Auftragsbestand summiert sich im ersten Quartal damit auf 127,1 Millionen Euro (Ende Dezember 2020: 125,0 Millionen Euro).

PVA Tepla ist einer der wenigen Anlagenhersteller für Siliziumkarbid-Kristalle. Für die E-Mobilität, aber auch für viele andere industrielle Anwendungen, ist dieses Halbleiter-Material (Kristallzucht) von großer Bedeutung. Die Herstellung von Siliziumkarbid (SiC)-Kristallen für die Halbleiterindustrie ist für PVA Tepla ein wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie.

Im ersten Quartal kam PVA Tepla AG mit 23,8 Millionen Euro fast auf das Umsatzniveau des Vorjahres, das von der Corona-Pandemie weitgehend unbeeinflusst war. Die Betriebsgewinn-Marge (Ebit) erreichte mit 5,5 Prozent den Vorjahreswert. Im Gesamtjahr 2020 kam PVA Tepla auf eine Ebit-Marge von 13,5 (2019: 9,4) Prozent, was sicherlich ein Grund für die Höherbewertung der Aktie ist.

Für das Geschäftsentwicklung 2021 erwartet PVA Tepla einen Umsatz zwischen 140 und 150 Millionen Euro (2020: 137 Millionen Euro) und ein operatives Ergebnis (Ebitda) zwischen 18 und 20 Millionen Euro (2020: 22,7 Millionen Euro).

Günstig bewertet ist die PVA Tepla-Aktie mit einem Marktwert von rund 520 Millionen Euro und technisch mit einem großen Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie sicherlich nicht mehr. Aber welcher Halbleiter-Wert ist das derzeit schon, schließlich bleibt der Bedarf an Halbleitern immens. Klar ist aber auch, die Chips-Branche ist traditionell sehr zyklisch, Über- und Unterkapazitäten wechseln sich munter ab. Die Aktie von PVA Tepla bleibt, aufgrund des Nachfragebooms, ein sehr spannendes Investment; sie könnte allerdings, idealerweise, noch etwas konsolidieren.

PVA Tepla-Aktie (Tageschart): Aufwärtstrend, großer Abstand zur 200-Tage-Linie

PVA Tepla Aktie

Bildquelle: Samuel Faber / Pixabay
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