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SMT Scharf-Aktie // Auffahrt aus dem Schacht?

Bildquelle: SMT Scharf

Im vergangenen Jahr war Schicht im Schacht von SMT Scharf, zumindest was das Ergebnis anging: Durch Corona, Sonderabschreibungen und noch nicht gebuchte Umsätze rutschte das Betriebsergebnis (Ebit) von 6,8 auf minus 8,1 Millionen Euro ab (minus 1,79 Euro Ergebnis je Aktie). Aber nicht nur unter dem Strich wurde es duster, sondern auch beim Verkauf. Der Umsatz sackte auf 50,2 nach 75,4 Millionen Euro ab.

Im laufenden Jahr aber könnte der Produzent von Schienen- und Logistiksystemen für den Untertagebergbau wieder auffahren. CEO Hans Joachim Theiß geht auf einem von Montega veranstalteten virtuellen Round Table von Erlösen zwischen 65 und 70 Millionen Euro und einem Ebit zwischen 2,5 und 3,0 Millionen Euro aus.

Die Hoffnungen richten sich auch auf einen gewissen Nachholbedarf nicht nur bei Neuanlagen, denn SMT Scharf erzielt rund die Hälfte seiner Erlöse mit Serviceleistungen und Ersatzteilen (After-Sales-Geschäft). 2020 war auch diese um 31 beziehungsweise 21 Prozent eingebrochen.

Bei den Bergbau-Segmenten nimmt Kohle bei SMT Scharf noch immer, mit einem Umsatzanteil von knapp 80 Prozent, einen herausragenden Anteil ein, gefolgt vom Mineralbergbau (Metalle, Hartgesteinbergbau) mit 17 Prozent. In diesen Bereichen ging es um 35 beziehungsweise um 30 Prozent zurück. Beide Bergbau-Sparten dürften in den kommenden Jahren boom, denn Metalle und Mineralien (Elektromobilität) werden immer stärker nachgefragt und auch Kohle, obwohl ein Klimakiller, wird weiter zulegen – von 2000 bis 2017 gab es hier ein Verbrauchsplus von mehr als 60 Prozent.

Buchhalterisch gab es 2020 zwei Besonderheiten: Zum einen die Sonderabschreibung bei der kanadischen RDH Mining (gummibereifte Bergbau-Fahrzeuge) in Höhe von 6,6 Millionen Euro; von einer neuen außerordentlichen Abschreibung ist bei SMT Scharf nicht mehr die Rede, sondern, im Gegenteil, von einer bereinigten RDH-Bilanz.

Zum anderen durften sogenannte, bereits verkaufe und in Rechnung gestellt China-III-Maschinen (die neue verpflichtende Abgasnorm in China) nicht verbucht werden, da die Zulassung durch die Behörden nicht erfolgte. Diese gilt für 2021 als ziemlich sicher. Derzeit stehen die Maschinen noch im (hohen) Auftragsbestand.

Ein Ergebnis je Aktie von 0,50 Euro in diesem Jahr ist deshalb nicht unwahrscheinlich. Generell ist SMT Scharf mit einem Eigenkapital von 48,5 Millionen Euro und liquiden Mitteln von 4,4 Millionen Euro bei einem Marktwert von rund 40 Millionen Euro nicht ambitioniert bewertet. Dabei sind die Aussichten für das Unternehmen mit Infrastrukturmaßnahmen (Tunnelbau), expandierenden Rohstoffmärkten und der Digitalisierung auch im Bergbau durchaus vielversprechend.

Mit der Übernahme von SER Elektronik (51 Prozent), der Kooperation mit der russischen Polymetall (perspektivisch 100 Fahrzeuge und mehr) und der Zulassung der China-III-Abgasnorm hat SMT Scharf die Basis für weiteres Wachstum geschaffen.

Inzwischen ist die Aktie von SMT Scharf mit einem Streubesitz von 47 Prozent und einem starken Ankeraktionär (Shareholder Value Beteiligungen, 36 Prozent) im m:access der Börse München notiert (mit Xetra-Notiz).

Charttechnisch befindet sich die Aktie noch in einem Abwärtstrend. Sie vollzieht aber gerade eine ausgedehnte Bodenbildung (siehe Wochenchart unten).

Montega vergibt ein kaufen mit Kursziel 12,50 Euro.

SMT Scharf-Aktie (Wochenchart): Abwärtstrend, aber Bodenbildung

SMT Scharf

Bildquelle: SMT Scharf
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