Plusvisionen

Delivery Hero Aktie // Liefer-Gerichte, Gerüchte und viel Fantasie

Bildquelle: Delivery Hero

Der digitalisierte Mensch verlässt nur noch sehr ungern seine Behausung, so hat es zumindest den Anschein, mit Freunden wird auf WA geplaudert, Bestellungen werden via Amazon getätigt, für Sex gibt es Porno-Seiten und für die Nahrungsversorgung gibt es den „weltweit führenden Online-Marktplatz für Essensbestellungen“, Delivery Hero, mit Marken wie Lieferhelden, Pizza.de oder Foodora. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch die Geschäfte von Delivery Hero gut laufen.

Der Essensbringdienst hat seine eigene Wachstumsprognose für das Gesamtjahr 2017 mit einem Plus von 60 Prozent übertroffen. Nach vorläufigen Zahlen kam ein Erlös von 544,2 Millionen Euro zusammen, wobei die Zahl der Bestellungen um 46 Prozent auf 85,4 Millionen Euro kletterte. Was die weitere Entwicklung angeht, bleibt CEO Niklas Östberg zuversichtlich:

„Trotz negativer Währungseffekte in 2017 konnten wir durch das starke Wachstumin allen Segmenten das Jahr über unseren Erwartungen abschließen. Wir freuen uns schon, den Markt im April [26. April A.d.R.] über die aktuelle Geschäftsentwicklung zu informieren und bleiben zuversichtlich für den Jahresausblick 2018.“

An der Börse bricht nach dieser Nachricht ein klein wenig Jubelstimmung aus. Die Aktie legt um rund fünf Prozent zu, nachdem sie Tags zuvor schon eine schöne Wende samt Hammer-Kerze hingelegt und dabei auch gleich die noch klaffende Kurslücke (Gap) vom September 2017 bei rund 31 Euro geschlossen hat (siehe Chart unten). Das wirkt charttechnisch recht positiv.

Ende Dezember war die Aktie nach einer Kapitalerhöhung unter Druck geraten beziehungsweise es kam zu einer Konsolidierung nach dem ordentlichen Aufwärtstrend zuvor. Bei dem ersten abrupten Rückgang ist noch ein Mini-Gap bei 37 Euro offen geblieben. Gut möglich, dass dies nun geschlossen wird. Der kurzfristige Abwärtstrend wäre bei 35 Euro gebrochen. Kritisch sind Kurse unter 30 Euro, diese würden für eine Fortsetzung des Abwärtstrends sprechen.

Letztlich wird es auch davon abhängen, was das Unternehmen für Ergebniszahlen liefert. Die Verluste (minus 221,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr netto) dürfen nicht zu groß werden, auch wenn Delivery Hero auf Wachstum setzt: Mit den Geld der Kapitalerhöhung (360 Millionen Euro) wurde Rappi in Lateinamerika und Deliveras in Griechenland gekauft. Gleichzeitig wurde allerdings auch Foodpanda in Indien und Hungryhouse in Großbritannien.

Am Markt ist Delivery Hero fantasievolle 6,1 Milliarden Euro wert. Für ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20 müsste der Essensauslieferer einen Jahresüberschuss von gut 300 Millionen Euro erwirtschaften, was dauern wird. Alternativ: es gibt auch Übernahmegerüchte (Lieferando).

Spannend sind derzeit aber Discount-Zertifikate auf die Delivery-Hero-Aktie, auch aufgrund der großen Schwankungen (hohe Vola). Beispiel: DM7KNH der Deutschen Bank. Die maximale Seitwärtsrendite beträgt hier 10,5 Prozent, sofern der Cap bei 30 Euro am 20. Dezember 2018 nicht unterschritten ist. Der Verlustpuffer (Discount) liegt bei attraktiven 18,2 Prozent.

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Delivery-Hero-Aktie (Tageschart): gelingt die Wende?

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Bildquelle: Delivery Hero

 

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