Plusvisionen

Wacker Neuson-Aktie // Schwindende Zuversicht

Bildquelle: Wacker Neuson

Die Zeiten sind hart für Wacker Neuson. Der Umsatz des Herstellers kleinerer und kompakter Baumaschinen lag im dritten Quartal mit 391 Millionen Euro um 16,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. In den ersten neun Monaten des Jahres belief sich der Umsatz auf 1.188 Millionen Euro, was einem Minus von 16,4 Prozent entspricht. Deutlich zulegen konnte lediglich das Geschäft mit jungen Gebrauchtmaschinen aus dem eigenen Vermietpark.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im dritten Quartal von 41,2 im Vorjahr auf 22,8 Millionen Euro. Die Ebit-Marge betrug 5,8 Prozent. In Q3 2019 waren es 8,8 Prozent. Belastet war das Ergebnis vom stark rückläufigen Umsatz und einem weiteren Abbau des Vorratsvermögens. In den ersten neun Monaten betrug die Ebit-Marge 6,2 Prozent nach 9,0 Prozent im Vorjahr.

Erfreulich: Der freie Cash-flow erreichte im dritten Quartal 86,5 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte ein starker Anstieg des Net Working Capital zu einem negativen freien Cash-flow geführt, sowohl im dritten Quartal mit minus 15,5 Millionen Euro als auch im Neunmonatszeitraum mit minus 200,0 Millionen Euro). In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 erzielte die Wacker Neuson einen freien Cash-flow von 179,4 Millionen Euro. Die Nettofinanzverschuldung reduzierten sich deutlich von 513,1 auf 276,1 Millionen Euro.

Trüb ist allerdings der Ausblick von Wacker Neuson: Umsatz und Ebit-Marge werden für das Gesamtjahr 2020 deutlich unter den Werten des Vorjahres erwartet (Umsatz 2019: 1.901 Millionen Euro; Ebit-Marge 2019: 8,1 Prozent).

Auch die im März 2018 formulierten Mittelfristziele werden voraussichtlich ein bis zwei Jahre später erreicht. Wacker Neuson strebt mit seiner Strategie 2022 an, den Umsatz auf mehr als zwei Milliaren Euro zu steigern und eine Ebit-Marge von mehr als elf Prozent zu erreichen. Zudem soll das Net Working Capital auf unter 30 Prozent des Umsatzes reduziert werden.

Die Börse nimmt das Wacker Neuson sehr übel und lässt die Aktie um mehr als zwölf Prozent fallen. Charttechnisch ist die Aktie damit an dem seit 2018 bestehenden Abwärtstrend abgeprallt (siehe Wochenschart unten). Die nächste Unterstützungszone findet sich nun zwischen zehn und knapp 14 Euro. Die 200-Tage-Durchschnittslinie verläuft aktuell bei 14 Euro.

Die maue Prognose macht die Wacker Neuson-Aktie nicht unbedingt zu einem Kauf. Das Papier muss aber auch nicht aus dem Depot geräumt werden, immerhin ist der frei Cash-flow positiv und das Unternehmen hat sein Net Working Capital besser im Griff.

Wacker Neuson-Aktie (Wochenschart): Abwärtstrend betätigt

Wacker Neuson Aktie

 

Bildquelle: Wacker Neuson
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