Plusvisionen

KWS Saat-Aktie // Aktiensplit mit Schattenseiten

Bildquelle: KWS Saat

KWS Saat, viertgrößter Saatguthersteller (Marktführer bei Zuckerrüben, Silomais und Hybridroggen) weltweit, hat die Änderung seiner Rechtsform und einen Aktiensplit eins zu fünf (Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln) bekanntgegeben. Seit seiner Gründung vor mehr als 160 Jahren ist KWS Saat ein familiengeprägtes Unternehmen. Die Mehrheit von 54,5 Prozent (30,1 Prozent Streubesitz) wird derzeit von Carl-Ernst Büchting und Arend Oetker gehalten. Demnächst (voraussichtlich Frühjahr 2019) soll aus der KWS Saat SE eine KWS Saat SE & Co KGaA werden. Komplementär wird die KWS Saat SE sein.

Die Änderung der Rechtsform bei KWS Saat ist eigentlich ein ungewöhnlicher Schritt, da so etwas meist zur Abwehr von Übernahmen vollzogen wird. Von einer solchen ist bei der KWS Saat aber nicht zu sehen. Warum also dann? „Mit diesem Schritt stellen wir uns bestmöglich für weiteres Wachstum auf“, heißt es von KWS-Vorstandssprecher Hagen Duenbostel als Begründung. Und: „Wir erhalten am Kapitalmarkt bessere Finanzierungsmöglichkeiten – etwa für Akquisitionen, um das KWS Portfolio sinnvoll zu erweitern.“

Nun denn, allerdings ist die Umwandlung zu einer KGaA für die Streubesitz-Aktionäre nicht unbedingt günstig, da Mehrheits- und Abstimmungsverhältnisse durchaus auseinander klaffen können. Sprich: Auch wenige Stimmen können das sagen haben – und vielleicht auch mal eine Dividende ausfallen lassen. Unumwunden gibt Marie T. Schnell, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der KWS Saat und Repräsentantin der Familie Arend Oetker deshalb auch kund: „Mit der Umwandlung sorgen wir dafür, dass KWS seiner gewachsenen Firmenidentität treu bleibt und die Zukunft auf Grundlage einer generationenübergreifenden Erfolgsgeschichte mit Entschlusskraft und Selbstbewusstsein gestaltet.“ Ein Delisting sei jedoch nicht geplant.

Die Börse feiert die Nachricht mit einem Plus von mehr als drei Prozent, was vor allem daran liegen dürfte, dass die Aktie optisch günstiger wird (Aktiensplit) und damit die Hoffnung auf eine höhere Liquidität verbunden ist. Charttechnisch hat sich die KWS Saat-Aktie inzwischen deutlich von dem bis Mitte August bestehenden Abwärtstrend entfernt (siehe Chart unten). Die 200-Tage-Linie ist aber noch nicht gedreht.

Der Gewinn je Aktie könnte in diesem Jahr auf 14,40 Euro hinauslaufen, was aktuell ein prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von stolzen 24,4 bedeuten würde. Zuletzt wurde eine Dividende von 3,20 Euro gezahlt (magere 0,9 Prozent Dividenden-Rendite). Verlockend klingt das auch bei diesem schönen Unternehmen nicht, zumal der Betriebsgewinn (Ebit) in den vergangenen Jahren „nur“ Wachstumsraten von 3,7 Prozent aufwies. Die Ebit-Marge soll bei nicht außergewöhnlichen elf bis zwölf Prozent liegen.

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KWS Saat-Aktie (Tageschart): Abwärtstrend verlassen

KWS Saat, Aktie, Chart

Bildquelle: KWS Saat
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