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Blue Cap-Aktie // Bringen lukrative Verkäufe neuen Schwung?

Der Beteiligungsgesellschaft Blue Cap sind jüngst zwei lukrative Verkäufe geglückt: Mitte November wurde die 100-Prozent Beteiligung an der Carl Schaefer Gold- und Silberscheideanstalt veräußert. Der Verkaufspreis liegt im unteren einstelligen Millionenbereich.

Der Unternehmensverkauf entspricht einer Verzinsung des investierten Kapitals (Internal Rate of Return) von jährlich 20 Prozent und einem Multiple auf das eingesetzte Kapital von 3,1 – schöne Zahlen. Die Immobilie verbleibt vorerst im Besitz der Blue Cap und könnte später separat verwertet werden. Der potenzielle Gesamterlös soll knapp über der Net-Asset-Value-Bewertung von vier Millionen Euro zum 30. Juni 2021 liegen.

Mit dieser Transaktion passte Blue Cap auch Prognose für das Gesamtjahr 2021 an. Der Carl-Schaefer-Verkauf reduziert den Konzernumsatz für das Gesamtjahr 2021 voraussichtlich auf 255 bis 260 Millionen Euro. An der Einschätzung der bereinigten Ebitda-Marge am unteren Ende des Prognose-Korridors von acht bis neun Prozent hält Blue Cap fest. Üppig ist das nicht.

In den ersten neun Monate 2021 steigerte Blue Cap den Konzernumsatz, insbesondere durch Neuakquisitionen, um zehn Prozent auf 190,2 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreswert von 11,6 auf 15,9 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge liegt nach neun Monaten bei 8,2 (6,5) Prozent.

Nun verkaufte Blue Cap auch noch ein ehemaliges Gebäude und Betriebsgelände in Geretsried an einen privaten Investor. Der Verkaufspreis liegt im unteren zweistelligen Millionenbereich. Die Immobilie südlich von München wurde während der letzten Jahre an Gämmerler, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Blue Cap, vermietet. Auf Konzernebene wird ein Buchgewinn von rund zehn Millionen Euro erzielt. Das Liquiditätsplus bewegt sich nach Rückführung von Darlehen und Steuern in einer ähnlichen Größenordnung.

Für Blue Cap sind das wunderbare Geldzuflüsse. Den realisierte Erlös will die Beteiligungsgesellschaft in das bestehende Portfolio und in M&A-Aktivitäten investieren. Im Portfolio finden sich beispielsweise so schöne Unternehmen wieder Elektronikteile-Vertrieb HY-Linie (93 Prozent, 50 Millionen Umsatz) oder der Laborausrüster Inheco (42 Prozent, 31 Millionen Umsatz).

Inheco soll auf einen Betriebsgewinn (Ebit) von sieben Millionen Euro kommen. Bei einem 20-fachen Ebit-Multiple wäre Inheco 140 Millionen Wert beziehungsweise der Blue Cap-Anteil 59 Millionen Euro, bei einem Blue Cap-Börsenwert von aktuell 140 Millionen Euro. Im Sommer bezifferte Blue Cap den Portfolio-Wert (Net Asset Value, NAV) auf 155 Millionen Euro. Aber ja, bei Beteiligungsgesellschaften sind (größere) Abschläge vom NAV durchaus üblich, da die Beteiligungen letztlich erst gut verkauft oder an die Börse gebracht werden müssen.

Für Freunde von Beteiligungsgesellschaften ist Blue Cap mit seinem Portfolio aus Unternehmen der Kunststoff-, Klebe- und Beschichtungsbranche sowie dem Labor- und Elektronikbereich durchaus ein attraktives Investment. Die Betriebsgewinn-Marge (Ebit) lag 2020 bei 9,2 Prozent, was akzeptabel ist, aber sicherlich keine Top-Bewertungen zulässt.

Charttechnisch aussichtsreich wird es bei der Blue Cap-Aktie bei Kursen über 33,20 Euro. SMC Research vergibt derzeit ein Buy bei einem Kursziel von 47 Euro.

Blue Cap-Aktie (Tageschart): Widerstand bei 33,20 Euro

Blue Cap Aktie

Chartquelle: Guidants.com, Bildquelle: Geralt / Pixabay
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