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Interview Mantke / Gallina – Tubesolar // Neuen Player am Solarmarkt

TubeSolar

Bildquelle: TubeSolar / Felix T. Mantke / Gallina Jürgen

Time is Money // Schnell ein paar Fragen an Jürgen Gallina und Felix Mantke, Vorstandsmitglieder der Tubesolar (A2PXQD), zum Stand der TÜV-Zertifizierung, dem geplanten Aufbau der automatisierten Fertigung und der Nachfrage nach der patentgeschützten Röhrentechnologie des Augsburger Solarspezialisten in den Bereich Agri-Photovoltaik und Dachbegrünung.

Herr Gallina, die Zertifizierung der Tubesolar-Module durch den TÜV Rheinland zieht sich länger hin als erwartet. Was sind die Gründe hierfür?
Jürgen Gallina: Bei der Zertifizierung unserer Module durch den TÜV Rheinland haben wir bereits wichtige Etappenziele erreicht. Dass sich der Prozess länger als erwartet hinzieht, hat mehrere Gründe. Ein Teil der Verzögerungen war den mit der Covid-19-Pandemie verbundenen Einschränkungen im Jahr 2021 geschuldet, hinzu kam eine weitere Optimierung in der Modulkonfiguration, die den Zertifizierungs-Prozess des TÜV durchlaufen muss. Durch den Einsatz von verbesserten Vormaterialien haben wir die Tubesolar-Module weiter optimiert.

Wie ist der aktuelle Stand?
Gallina: Wir arbeiten eng mit dem TÜV Rheinland zusammen, um den Zertifizierungsprozess schnellstmöglich abschließen zu können. Unsere Module haben im Rahmen des Zertifizierungsprozesses bereits umfangreiche Leistungstests erfolgreich bestanden. Entsprechend wurde durch den TÜV Rheinland über den bisherigen Zertifizierungsfortschritt bereits eine Deklaration erteilt.

Was bedeutet die aktuelle Verzögerung bei der Zertifizierung für den Aufbau der automatisierten Fertigung? Müssen Sie auch diesen Zeitplan anpassen?
Gallina: Auf den geplanten Aufbau der ersten Produktionsstraße hat die Verschiebung des Abschlusses der Zertifizierung ebenso wenig Auswirkungen wie auf die Planungen zum Ausbau der automatisierten Fertigung. Allerdings sind ein Teil der von uns bestellten Fertigungsmaschinen von den weltweiten Lieferengpässen im derzeitigen Covid-19-Umfeld betroffen. Daher könnte sich die für Sommer 2022 geplante Aufnahme der automatisierten Fertigung durchaus um wenige Monate auf den Herbst dieses Jahres verschieben. Dies haben wir in unseren aktuellen Planungen entsprechend berücksichtigt.

Die auf der patentgeschützten Röhrentechnologie basierenden Tubesolar-Module eignen sich sowohl für den Einsatz im Bereich Agri-Photovoltaik als auch für Photovoltaik-Anlagen auf begrünten Gewerbedächern. Wo sehen Sie Ihr künftiges Hauptabsatzgebiet?
Gallina: Wir werden beide Segmente bedienen. Im Bereich der Agri-Photovoltaik bieten unsere Module aufgrund der fast einzigartigen Kombination aus der Energiegewinnung durch Sonnenlicht und dem Erhalt knapper werdender Bodenflächen für die Landwirtschaft einen enormen Vorteil gegenüber klassischen Flachmodulen. Aber auch im Bereich der Dachbegrünung weist unsere Technologie Besonderheiten auf, die auf eine rege Nachfrage stoßen. Dank unserer Kooperation mit Zinco, einem der Pioniere und weltweit führenden Unternehmen im Bereich Dachbegrünung, können wir potenziellen Kunden völlig neue Lösungen für Dach-Solaranlagen anbieten.

Herr Mantke, Sie sind seit dem 1. Januar als neuer Finanzvorstand bei der Tubesolar an Bord. Was reizt Sie an Ihrer neuen Position?
Felix Mantke: Die Tubesolar ist ein schnell wachsendes Unternehmen mit einem patentgeschützten, innovativen Produkt und einer hervorragenden Mannschaft. Dazu noch positioniert in einem prosperierenden Markt. Damit starte ich auf einer soliden Basis. Jetzt tritt das Unternehmen in eine neue, operative Phase ein. Die anstehenden Aufgaben, insbesondere der Aufbau und das Hochfahren der automatisierten Produktion, einhergehend mit den ersten nennenswerten Umsätzen mit internationalen Kunden sowie Aufbau und Steuerung der Organisation erfordern bereits heute meinen vollen Einsatz. Hier kann ich all meine Erfahrungen einbringen, um die Tubesolar als neuen Player am Solarmarkt zu etablieren.

Was sind die zentralen Themen, die Sie in den nächsten Monaten vorantreiben möchten?
Mantke: Neben dem angesprochenen Abschluss der TÜV-Zertifizierung unserer Module ist die Finanzierung des weiteren Ausbaus der automatisierten Produktion ein zentrales Thema für uns. Mit dem Ausbau unserer Produktion zur automatisierten Serienfertigung wird eine materiell kapazitative Vergrößerung unserer Fertigungsstätte einhergehen.

Der Aufbau der Fertigung ist ein Baustein, ein weiterer der Vertrieb. Wie gestaltet sich aktuell die Nachfrage nach Tubesolar-Modulen?
Mantke: Unsere innovativen Module erfreuen sich einer hohen Nachfrage – und das in unterschiedlichen Anwendungskonstellationen. Potenzielle Kunden haben bereits ihr Interesse bekundet, noch vor dem Abschluss der Zertifizierung verbindliche Bestellungen abzugeben und sich mit unserem neuartigen Produkt als First Mover zu positionieren. Zudem haben wir in den vergangenen Monaten die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern im Rahmen von Pilotprojekten zum Nachweis der Leistungsfähigkeit der Tubesolar-Module nochmals intensiviert.

Erwarten Sie in den nächsten Jahren weiteren politischen Rückenwind für das Tubesolar-Angebot?
Mantke: Mit dem Programm der neuen Regierungskoalition erwarten wir weitere Förderungen rund um das Thema Solarenergie, was zusätzliche Nachfrage für uns generiert. Aber selbst, wenn diese Fördermaßnahmen nicht kommen, ist die aktuelle Nachfrage nach unseren innovativen Tubesolar-Modulen von Projektgesellschaften, Solateuren und öffentlichen Unternehmen sehr erfreulich.

Herr Gallina, Herr Mantke, vielen Dank für das Interview!

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