Plusvisionen

Retter der Welt

Ich sage es ja immer: Für den Drang der Amerikaner, Waren hemmunglos zu konsumieren kann man gar nicht dankbar genug sein. Im dritten Quartal ist dadurch die US-Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent gewachsen, was zugleich der stärkste Anstieg seit zwei Jahren ist. Analysten hatten nur 3,2 Prozent erwartet. Amerika shoppt für die Welt.

Auch am amerikanischen Wohnungsmarkt (privater Wohnungsbau plus 23,4 Prozent)  und der Exportindustrie (hier macht sich wohl der niedrige Dollar bemerkbar) gibt es Anzeichen einer Besserung. Ist es wie immer? Die Welt nölt und jammert und Amerika wächst, obwohl dort eigentlich alles so schlecht sein soll? Alles wird gut. Alles wird gut?

Na ja, da gibt es freilich die Sache mit dem den zwei Billionen, die in die US-Wirtschaft gepumpt wurden. Gäbe es trotz dieser „Konjunkturspritze“ keinen Aufschwung, wäre das doch sehr sehr bedenklich. So bleibt abzuwarten, was passiert, wenn die Hilfsprogramme auslaufen. Schon jetzt wird ja darüber spekuliert, ob dann – sollte die Konjunktur schwächeln – einfach neue Programme aufgelegt werden, vermutlich auf Pump, weil Geld ist ja keines mehr da.

Und in Deutschland: Die Zahl der Arbeitslosen geht im Oktober überraschend deutlich zurück. Es wäre schön, wenn Deutschland nur mit einer kleinen „Beschäftigungsdelle“ davonkäme. Aber der eigentlich Lakmustest dürfte mit dem massenhaften Auslaufen der Kurzarbeit erst noch bevorstehen.

Dennoch: Die Börse jubelt. Der DAX steigt nach fünf verlustreichen Tagen wieder an. Wir freuen uns mit Amerika.

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