Plusvisionen

Anleger-Fehler // Selbstüberschätzung

Es ist so ziemlich das Schlimmste, was einem Börsianer passieren kann. Der absolute Albtraum. Selbstüberschätzung! Danach geht es meist bergab. Häufig steil. Das Dumme ist: es erwischt fast alle, irgendwann. Wenig Glückliche durchlaufen die Immunisierung schon zu Beginn ihres Anleger-Daseins. Gleich mit den ersten Käufen, vielleicht so gar dem ersten Kauf. Er sollte so richtig in die Hose gehen. So eine Art Börsen-Diarrhö. Dann ist man – vielleicht – geheilt, bevor die größeren und großen Beträge kommen. Ja, auch diese Verluste schmerzen, aber in aller Regel bewahren sie vor mächtigerem Unheil.

Besonders übel ist eine Gewinn-Serie in der Anfangsnaivität. Sie verleitet zu dem verwegenen Gedanken die Börse, die Märkte, Aktien, Anleihen oder gar Optionen und Future auch nur irgendwie beherrschen und kontrollieren zu können. Was für eine Hybris. Mit den anfänglichen Gewinnen wird nur eines größer: die Einsätze.

Dabei sollte klar sein, die Börse nimmt auf nichts und niemanden Rücksicht. Sie ist die breite Masse – neudeutsch Crowd –, die sich den Kursberg hinaufschiebt oder herunterfällt. Wer sich gegen den Strom stellt, kommt oft nicht zur Quelle, sondern wird umgetrampelt. Long, short, egal. Der Einzelne zählt: nichts. Jeder, der an der Börse auch nur einen Cent investiert, sollte sich das verdeutlichen, dann passieren kaum noch weitere Fehler. Als Anleger muss man demütig sein, darf nicht zu viel von dieser launischen Börse erwarten und braucht Geduld. Der Markt macht nicht das, was man will, sondern man muss das tun was der Markt macht.

Zur Inspiration das kleine Filmchen vom Roboter, der großkotzig rumballert und alles plattwalzt, aber dann stürzt und nicht mehr hochkommt. Später wird nur auf und mit ihm gespielt.

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