Plusvisionen

Comdirect Bank Aktie // Aphrodisiakum des smarten Finanzbegleiters

Quelle: Comdirect

Online-Broker mögen Börsen-Rekorde, denn neue Allzeithochs bescheren ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch steigende Erträge. Die Hausse nährt die Hausse, heißt es an den Märkten. Will heißen: Steigende Kurse sind nach wie vor für viele das schlüssigste Kauf-Argument. Von Aktien-Gewinnen zu hören (vom Nachbarn) oder zu lesen ist für Anleger wie ein Aphrodisiakum. Der DAX hat 2015 ein neues Hoch erklettert – und hielt sich auch bis August noch auf einem erklecklichen Niveau. Bei der Comdirect Bank stiegen dadurch die Trades im Privatkundensegment (B2C) um 31 Prozent auf 14,5 Millionen Transaktionen. Klar, dass sich dies in guten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr niederschlägt.

Die Erträge lagen bei 370,6 Millionen Euro. Das ist ein Zuwachs von 4,8 Prozent gegenüber dem Rekordwert aus dem Vorjahr (353,5 Millionen Euro). Zugleich wurde das Vorsteuerergebnis um 10 Prozent auf 90,6 Millionen Euro gesteigert. Die Eigenkapitalrendite erreicht damit fast 17 Prozent, womit die Comdirect zu den profitabelsten Banken Deutschlands zählt.

Die Comdirect hatte nicht nur mehr Kunden, sondern in den bestehenden Depots wurde auch mehr umgeschichtet. Die Orderaktivität pro Depot nahm von 12,9 im Vorjahr auf 15,9 zu. Entsprechend wuchs der Provisionsüberschuss kräftig um 18 Prozent auf 228,4 Millionen Euro (Vorjahr: 193,2 Millionen Euro) – das ist Rekord in der Geschichte der Bank.

Aber die Börse blickt ja bekanntlich nach vorne. Und dort sind niedrige Zinsen, wirtschaftliche Probleme in China, starke Schwankungen an den Aktien-Börsen und gemeinhin eine sinkende Risikoneigung bei den Anlegern. Ob bei diesem Umfeld die Anzahl der Trades zu halten sein wird?

Viel wird davon abhängen, ob es der Comdirect gelingt, Sparbuch-Sparer von Wertpapieren zu begeistern. In diesem Punkt zeigte sich der Deutsche in der Vergangenheit durchaus sehr hartleibig. Doch das Internet oder generell die Automatisierung bieten hier neue Möglichkeiten. Demnächst wird wohl der Robo Advisor (Robo Advice) auch bei der Comdirect Kunden schnell, individuell und vor allem kostengünstig beraten. Derzeit gibt es bereits einen Anlage-Assistenten, der in wenigen Schritten ein Indexfonds-Depot (ETF-Depot) zusammenstellt. Dabei wird es sicherlich nicht bleiben.

Das Privatkundengeschäft der Banken wird sich in den kommenden Jahren weiter dramatisch wandeln. Die wendigen Direktbanken sind für diese Herausforderung durch ihr Denken und ihre Kunden-Nähe sehr gut positioniert. Die Comdirect will sogar mehr sein, sie will Bank neu denken und als smarter Finanzbegleiter dem Sparer in Finanzfragen das Leben ein Stück leichter machen. Als Aktionär schätzt man hohe Ziele.

Vielleicht ist die Aktie an der Börse deswegen nicht gerade günstig. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liegt bei stattlichen 2,33. Für 1 gezahlten Euro für die Aktie bekommt man somit „nur“ 0,43 Euro Comdirect-Bank. Bei der skandalgeschüttelten Deutschen Bank beträgt das KBV zum Vergleich zurzeit 0,35 – dort erhält man somit für einen bezahlen Euro 2,88 Euro Deutsche Bank.

Die Dividende der Comdirect wird wohl 40 Cent betragen, was einer schönen Dividenden-Rendite von 4 Prozent entspricht.

Charttechnisch befindet sich die Comdirect-Aktie seit 2008 in einem flachen Aufwärtstrend. Im zurückliegenden Jahr ist die Aktie aus einer Keilformation nach oben ausgebrochen. Danach schob sich der Kurs bis auf mehr als 11 Euro, ehe der Rücksetzer bis auf die Ausbruchslinie bei gut 9 Euro kam. Auch wenn die Aufwärtsentwicklung nicht so dynamisch wie 2015 verlaufen sollte, bleibt die Comdirect-Aktie doch ein sehr interessantes Papier innerhalb der Branche.

Auf die Comdirect-Aktie können Anleger mit Knock-out-Produkten auch mit Hebel auf steigende und fallende Kurse setzen.

[highlight]Comdirect-Aktie: langfristiger Aufwärtstrend[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Comdirect

 

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