Plusvisionen

Olle Griechen

Schon wieder. Oder ist es nur die Hintergrundsmusik der Märkte zur Einstimmung auf den G20-Gipfel? Ja, die Situation in Griechenland scheint sich wieder zu verschärfen. Die Preise für die Kreditausfallversicherungen (CDS) steigen jedenfalls für Griechenland wieder kräftig an.
Aber bitte liebe Märkte: Das könnt ihr doch nicht ernst meinen, oder? Das Thema Griechenland ist doch schon hinlänglich durch. Alle Welt weiß: Griechenland ist pleite (oder wird pleite gehen).
Bei allem gutgemeinten Sparwillen der Griechen, diese Schuldenlast ist nur durch ein Zusammenstreichen der Schulden zu lösen, denn soviel wie gespart werden müsste können die Griechen einfach nicht sparen, ohne eine veritable Staatskrise heraufzubeschören.

Nur zur Auffrischung die Zahlen:
Wirtschaftsleistung Griechenland (2009): 237 Milliarden Euro
Staatsschulden: 300 Milliarden Euro (130 % vom BIP)
Geschätzte Zinslast pro Jahr (bei 5 % Zins): 15 Milliarden Euro
Allein zur Bedinung der Zinsen müssen die Griechen somit gut 6 % des Sozialprodukts aufwenden.
Werden noch 4 % des BIP (9,5 Milliarden Euro) zur Schuldentilgung verwendet, würde es (grob gerechnet) fast 32 Jahre dauern bis die Schulden abgebaut sind — ceteris paribus.

Wer mag das seinen Wählern zumuten, über diese Zeit auf 10 % der Wirtschaftsleistung zu verzichten?
Die „alte“ Griechenland-Geschichte von den Märkten hervorzukramen, mutet doch etwas seltsam an, zumal die EZB doch ohnehin alles an Staatsanleihen aufkauft, was sonst keiner haben will.
Es bleibt dabei:

– In Kanada werden sie sich streiten, ob man besser sparen oder noch mehr Schulden machen sollte.
– Der Dax hält sich wacker — Aktien sind halt Sachwert.
– Gold hält sich ebenfalls gut — dito.

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