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Andreas Wimmer / C-Quadrat // Armenien und Georgien sind spannende Investmentziele

C Quadrat Investment Group, C-Quadrat

Bildquelle: Andreas Wimmer, C-Quadrat

Time is money // Schnell einige Fragen an Andreas Wimmer, Senior Managing Director der C-Quadrat Investment Group. Er nimmt Stellung zur Expansion nach Armenien und nach Georgien. Zudem erklärt er, wie es C-Quadrat gelang, als erste ausländische Fondgesellschaft einen Publikumsfonds für institutionelle und private Anleger in Armenien zu lancieren.

 Herr Wimmer, Armenien oder Georgien sind eher unbekannte Länder. Wodurch zeichnet sich die Kaukasus-Region im Hinblick auf Investments aus?
Die Region ist bei vielen Investoren noch gar nicht auf dem Radar, dabei bietet sie ausgesprochen positive Rahmenbedingungen für Investments. Die Volkswirtschaften wachsen in Georgien und Armenien stetig und dynamisch, nämlich im laufenden Jahr jeweils um rund 4,6 Prozent, in Georgien vielleicht sogar noch etwas mehr. Gleichzeitig sorgen politische Stabilität und ein wirtschaftsfreundliches, marktorientiertes Umfeld für eine sehr gute Basis.

Nicht ohne Grund belegt Georgien im Geschäftsklimaindex „Doing Business“ der Weltbank im laufenden Jahr Platz 6 von 190 Staaten. Zum Vergleich: Deutschland liegt weit dahinter auf Rang 24 und Österreich auf Rang 26. Den Verantwortlichen in Georgien und Armenien ist hingegen bewusst, dass noch viel zu tun ist, gerade auch im Bereich Infrastruktur. Und geographisch liegen die beiden Länder natürlich sehr attraktiv an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien.

Was für eine Wirtschaftsstruktur weist Armenien auf? Welche Argumente sprechen für ein Investment dort?
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 hat Armenien zunächst eine längere schwierige Phase durchgemacht. Ähnlich wie übrigens auch in Georgien und anderen Staaten der Region war die Bevölkerungszahl signifikant rückläufig, da viele Einwohner das Land verlassen und sich im Ausland angesiedelt haben.

Diese Entwicklung wurde dann durch entsprechende Anreize und Maßnahmen des Staates gestoppt. Inzwischen ist Armenien schon länger in einem wirtschaftlichen Aufwärtstrend. In den vergangenen 15 Jahren ist das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner um mehr als 150 Prozent gestiegen. Und die Inflationsrate ist aktuell gerade mal knapp oberhalb von 2 Prozent. Armenien hat großes Potential und die Vorzeichen sind sehr gut.

Welche Vorteile bietet Georgien für Investments?
Neben den bereits genannten Stärken Georgiens ist sicher auch noch das bestehende Assoziierungsabkommen mit der EU und die guten Handelsbeziehungen und Handelsabkommen unter anderem mit den GUS-Ländern, der an das Land angrenzenden Türkei, der EFTA, mit den USA, Kanada und Japan zu erwähnen.

Das Lohnniveau und die Lohnnebenkosten in Georgien sind moderat, das Bildungsniveau gut und die Besteuerung ist in vielen Bereichen sehr attraktiv. Die lokale Politik hat sich zum Ziel gesetzt, Georgien als Finanzzentrum der Region zu positionieren. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Georgien auch landschaftlich und kulturell viel zu bieten hat. Der Tourismus gewinnt deshalb langsam immer mehr an Bedeutung.

Wie hat sich C-Quadrat in der Kaukasus-Region positioniert?
C-Quadrat ist der erste internationale Asset Manager, der in der Region aktiv ist. In Yerevan sind wir seit 2014 mit einer Tochtergesellschaft vertreten und in Tiflis seit Mai 2019. Durch die Präsenz vor Ort können wir den wirtschaftlichen Aufschwung der Region aktiv mitgestalten. Beispielsweise managt C-Quadrat Ampega Asset Management Armenia Spezialfonds für staatliche Pensionsanlagen mit einem Volumen von aktuell umgerechnet rund 200 Millionen Euro.

Das zeigt unsere starke Verankerung in der Region und das Vertrauen, das uns dort auf Basis unserer erfolgreichen Arbeit und unseres Engagements entgegengebracht wird. Diese Marktführerschaft wollen wir in der Kaukasusregion insgesamt ausbauen, indem wir als Ansprechpartner für internationales Asset Management präsent sind.

Wie ist es Ihnen als österreichischer Asset Manager gelungen, in Armenien bzw. Georgien Marktzugang zu erhalten?
Wir haben in persönlichen Gesprächen zunächst mit unserem Track Record als Unternehmen, unserer Expertise im Asset Management und der Bereitschaft auch vor Ort mit eigenen Niederlassungen aktiv zu werden überzeugen können. Unsere sehr guten Ergebnisse im Bereich der Verwaltung der staatlichen Spezialfonds für Pensionsanlagen in Armenien haben sich herumgesprochen und uns weitere Türen geöffnet.

Wieso haben Sie sich dazu entschieden, die Anlagestrategie von C-Quadrat Ampega Asset Management Armenia für die armenischen staatlichen Pensionsfonds durch einen Publikumsfonds für lokale und ausländische Investoren zu öffnen?
Es gab konkrete Nachfrage sowohl von institutionellen Investoren wie auch von Privatanlegern. An der guten Performance der Pensionsfonds wollen Institutionelle aber auch im Ausland lebende Armenier partizipieren. Deshalb haben wir nun diesen Publikumsfonds aufgelegt, der einen der staatlichen Pensionsfonds spiegelt. Damit ist C-Quadrat einmal mehr Pionier, denn dies ist der erste Publikumsfonds überhaupt von einer ausländischen Fondsgesellschaft in Armenien.

Weist der Fonds ein Währungsrisiko auf – mindestens 60 Prozent der Anlagen sind in der armenischen Lokalwährung Dram denominiert?
Dazu gibt es zweierlei zu sagen: Zum einen ist der Wechselkurs des Dram im Vergleich zu Euro und US Dollar seit Jahren recht stabil. Auf der anderen Seite spielt ein mögliches Währungsrisiko für die Armenier, die im Ausland leben und in ihrer Heimat investieren möchten, häufig nur eine untergeordnete Rolle.

Wie sieht Ihre weitere Expansionsstrategie aus?
Wir wollen unsere Position in der Region weiter ausbauen. Es gibt noch mehrere Staaten, die, ähnlich wie unsere beiden Hubs in Armenien und Georgien, gute wirtschaftliche Perspektiven und stabile politische Verhältnisse vorweisen können. Dort wollen wir uns engagieren und hoffen dabei von unseren Erfahrungen der vergangenen Jahre und der guten Reputation, die wir uns erworben haben, profitieren zu können.

Neben dem neuem Armenien-Fonds hat sich C-Quadrat auch sozial in Armenien engagiert und u. a. den Neubau einer Kindertagesstätte finanziell unterstützt. Wie sieht Ihre Strategie im Bereich der CSR in der Region und allgemein aus?
Seit vielen Jahren unterstützt die C-Quadrat Investment Group Waisenkinder und Jugendliche aus benachteiligten Milieus oder Regionen. Gleichzeitig werden Projekte zur Bildungsverbesserung und Armutsbekämpfung auf der ganzen Welt finanziert. Diese Strategie werden wir auch in der Zukunft fortsetzen.

Herr Wimmer, besten Dank für das schnelle Gespräch.

Bildquelle: C-Quadrat
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