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Daldrup & Söhne-Aktie // Mit tiefen Bohrungen für die Energiewende im Aufwärtstrend

Bildquelle: Daldrup & Söhne

Alarmstufe Gas! Jahrelang wurden Industrie und Hausbesitzer von der Politik ermuntert auf Gas umzusteigen. Damit wuchs allerdings auch die Abhängigkeit von russischen Lieferungen. Das bekommen wir nun, obwohl Merkel sinngemäß sagt, dass sie Putin nie vertraut habe, deutlich zu spüren. Umso wichtiger ist die die möglichst rasche – Bundesfinanzminister Lindner spricht von fünf Jahren – Umstellung auf alternative Energiequellen. Dazu gehört auch die Geothermie, wo dem Bohrunternehmen Daldrup & Söhne eine wichtige Rolle zukommt.

Das Potenzial der Geothermie als erneuerbare, grundlastfähige Energie für den Wärmesektor ist enorm: Bisher deckt die Geothermie nur 1,5 Prozent des gesamten Wärmebedarfs in Deutschland. In einer Ende April 2022 veröffentlichten Studie kommt das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik zu dem Ergebnis, dass „die Geothermie, bestehend aus oberflächennaher Geothermie mit Einsatz erdgekoppelter Wärmepumpen sowie tiefer Geothermie, … unter Einsatz etablierter Technologien zukünftig bis zu 42 Prozent der Ökowärme für den Bereich Raumwärme und Warmwasser abdecken (kann).“ Die Geothermie zählt zu den effizientesten Wärmetechnologien. Zudem ist sie fast überall verfügbar, ob als oberflächennahe oder als tiefe Geothermie, und so für eine dezentrale und grundlastfähige Wärmeversorgung sehr gut geeignet.

Da schlummert noch ein gewaltiges Potenzial für Daldrup & Söhne. Der Bohrtechnik- und Geothermiespezialist hat im Geschäftsjahr 2021seinen Konzernumsatz auf 78,1 Millionen Euro verdreifacht. Zu diesem Umsatzsprung hat eine anhaltend rege Nachfrage nach Bohrdienstleistungen ebenso beigetragen wie die Abrechnung einiger Geothermie-Großaufträge.

Dazu zählten im Berichtsjahr Projekte für die Kunden Stadtwerke München, die Energieversorgung Schwerin, ein Forschungsauftrag im Raum München für die Ruhr-Universität Bochum sowie Spezialtiefbohrungen für die Deutsche Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) und die Schweizerische Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle in der Schweiz).

Der nach den strengen Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) ermittelte Betriebsgewinn (Ebit) betrug 1,5 Millionen Euro (Vorjahr: 1,9 Mio. Euro). Daldrup & Söhne weist für 2021, erstmals seit vielen Jahren, wieder einen Überschuss in Höhe von 0,8 Millionen Euro (Vorjahr: minus 5,2 Millionen Euro) aus. Der Gewinn pro Aktie beläuft sich auf 0,13 Euro (Vorjahr: minus 0,87 Euro).

Bei einem aktuellen Börsenwert von 36 Millionen Euro hat das Unternehmen zuletzt (Ende 2021) ein Eigenkapital von 19 Millionen Euro und liquide Mittel in Höhen von drei Millionen Euro ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten betrugen 18,4 (19,0) Millionen Euro.

Für 2022 geht der Vorstand von einer Konzern-Gesamtleistung von rund 42 Millionen Euro und einer Ebit-Marge zwischen vier Prozent und sech Prozent der Gesamtleistung aus.

Mit dem Verkauf der Geysir Europe (Geothermiekraftwerken) im Jahr 2020 wurde ein Strategiewechsel vollzogen. Daldrup & Söhne konzentriert sich nun auf das profitable Bohrdienstleistungsgeschäft und hat zugleich Verschuldung abgebaut (auch nicht uninteressant in Zeiten steigender Zinsen). Der Geschäftsbereich Geothermie soll insbesondere der Erschließung und Nutzung geothermischer Wärme dienen, was Minderheitsbeteiligungen an Geothermieheizkraftwerken weiterhin einschließt.

Mit Blick auf die Energiewende ist die Aktie von Daldrup & Söhne wirklich reizvoll und nach wie vor günstig bewertet. Pareto Securities geht aktuell (14. Juni 2022) von einem möglichen Kursziel von acht Euro aus.

Daldrup & Söhne-Aktie (Tageschart): Aufwärtstrend, 200-Tage-Linie als Unterstützung

Daldrup & Söhne Aktie

Bildquelle: Daldrup & Söhne; Chartquelle: Guidants.com
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