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Mayr-Melnhof-Aktie // Chance auf einen Doppelboden

Bildquelle: Mayr Melnhof

Täglich ergießt sich eine Flut von Paketen aus weißen, gelben oder brauen Kastenwagen in unsere Wohnungen. Die ganzen schönen Dinge, die wir per Klick bestellen, müssen schließlich auch verpackt und ausgeliefert werden. Mayr-Melnhof aus Österreich, beispielsweise, liefert dafür die passenden Kartonagen und Papiere. Ein einträgliches Geschäft, sollte man meinen, doch zuletzt litt auch Mayr-Melnhof unter der Konjunktureintrübung und Lagerabbau.

In den Zeiten angespannter Lieferketten hatten sich viele Unternehmen große Vorräte angelegt, um lieferfähig zu bleiben – und diese werden nun reduziert, weil das Kosten spart und weniger Kapital gebunden ist.

Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns erhöhten sich im ersten Quartal 2023 um 61,7 Millionen Euro beziehungsweise 5,8 Prozent auf 1.122,1 Millionen Euro. Allerdings resultiert dieser Zuwachs im Wesentlichen aus einer Akqusistion im Bereich Mayr-Melnhof-Packaging (MM Packaging).

Das Betriebsergebnis verringerte sich satt um 45 Prozent auf 61,6 Millionen Euro. Der Rückgang ist vor allem auf markt- und umbaubedingte Stillstände im Segment MM Board & Paper und Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 15,5 Millionen Euro im Packaging-Bereich zurückzuführen. Die Betriebsergebnis-Marge lag somit bei 5,5 Prozent, nach 10,5 Prozent im ersten Quartal 2022.

Für das erste Halbjahr erwartet Mayr-Melnhof ein Betriebsergebnis zwischen 90 und 110 Millionen Euro, nach 285 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022. Das schwache Abschneiden ist besonders auf die Absatzentwicklung im Bereich MM Board & Paper zurückzuführen. Auch hier belasten Lagerabbau und ein niedrigerer privater Konsum infolge hoher Inflationsraten. Hinzu kommen investitionsbedingte Stillstände in den Kartonwerken Frohnleiten und Neuss sowie jährliche Wartungspausen im Zellstoffwerk Kwidzyn.

Konjunkturell dürften die Zeiten, durch die Konsumzurückhaltung, für Mayr-Melnhof herausfordernd bleiben. Aber das Unternehmen arbeitet daran seine Produktivität und Profitabilität zu verbessern. Spannend ist der Aufbau des Segments der Pharma-Verpackungen mit den Akquisitionen von Eson Pac (50 Millionen Euro Umsatz, Schweden, Dänemark) und Essentra Packing (430 Millionen Euro Umsatz, USA, UK) im vergangenen Jahr.

Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 13 für das laufende Jahr ist die Aktie nicht üppig bewertet. Die Börse hat schon einige Risiken vorweggenommen. Charttechnisch besteht die Chance auf eine Bodenbildung in der Unterstützungszone bei 130 Euro.

Für das laufende Jahr könnte eine Dividende von drei bis vier Euro möglich sein (Hauptversammlung im April 2024).

Mayr-Melnhof-Aktie (Tageschart): Doppelboden bei 130 Euro?

Mayr Melnhof

Bildquelle: Mayr-Melnhof; Chartquelle: stock3.com
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