Plusvisionen

Verbio-Aktie // Konsolidierung des Highflyers

Technisch hat sich der Kursrückgang bei der Verbio-Aktie schon in den vergangenen Wochen angekündigt: Die Dochte der Wochenkerzen wurden immer länger und jüngst gab es noch einen Doji, der oft eine schnelle Bewegung in die ein oder andere Richtung ankündigt (siehe auch Wochenchart unten). Heute ging es mit dem Verbio-Aktienkurs um rund 14 Prozent abwärts.

Die nächsten technischen Haltelinien finden sich nun bei 42 Euro und darunter im Bereich von 33 Euro. Wobei sich die Konsolidierung, nach dem steilen Kursanstieg seit März 2020, noch etwas hinziehen könnte, das deutet zumindest die Markttechnik (MACD) an, die sich noch immer in überkauften Zone befindet und gerade erst begonnen hat nach unten zu drehen.

Was löste den Kursrutsch aus? Der Biokraftstoff-Hersteller hat seine Jahreszahlen publiziert und einen Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr gegeben, der die hohen Erwartungen der Marktteilnehmer wohl nicht ganz erfüllt hat. Oder, die Aktie war einfach sehr gut gelaufen und eine gewisse Verschnaufpause nun fällig, was nichts an der Güte des Unternehmens und den längerfristigen Aussichten ändert.

Verbio ist einer der führenden Bioenergie-Produzenten und zugleich der einzige großindustrielle Produzent von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan in Europa. Das Unternehmen beschäftigt 800 Mitarbeiter an seinen Standorten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie in den ausländischen Tochtergesellschaften in Indien, USA, Kanada, Polen und Ungarn.

Die Produktionskapazität beträgt rund 660.000 Tonnen Biodiesel, 260.000 Tonnen Bioethanol und 900 Gigawattstunden Biomethan pro Jahr. Darüber hinaus produziert Verbio Biodünger und Futtermittel zur Verwendung in der Landwirtschaft sowie hochwertige Rohstoffe für die Pharma-, Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie.

Im Geschäftsjahr 2020/2021 erzielte Verbio (Vereinigte Bioenergie) erneut ein Rekordergebnis und einen Rekordumsatz. Der Konzernumsatz betrug erstmalig mehr als eine Milliarde Euro und stieg gegenüber dem Vorjahr um 17,6 Prozent auf 1.026,0 Millionen Euro, nach 872,4 Millionen Euro.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 36,2 Prozent auf 166,3 Millionen Euro zu. Das Konzernergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) erhöhte sich um 48,6 Prozent auf 136,6 Millionen Euro. Aus dem Periodenergebnis resultiert ein Ergebnis je Aktie von 1,48 Euro, nach 1,01 Euro im Vorjahr.

Für das kommende Geschäftsjahr stellt der Vorstand ein Ebitda von 150 Millionen Euro in Aussicht, hier hatte der Markt mehr erwartet. Aber Verbio muss und will investieren um den in Deutschland bis zum Jahr 2030 um 400 Prozent wachsenden Markt für erneuerbare Kraftstoffe zu bedienen. Um die steigende Nachfrage nach BioLNG zu bedienen wird am Standort Zörbig eine Verflüssigungsanlage für 60.000 t/a BioLNG errichtet plus den Bau von 20 BioLNG-Tankstellen bis Ende 2023, um die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken. Auch in den USA wird die Biomethankapazität von 20 MW auf 80 MW ausgebaut.

Mit VerbioChem steigt das Unternehmen zudem in die Dekarbonisierung der chemischen Industrie ein. Ziel ist die Lieferung von nicht-fossilem, erneuerbaren Kohlenstoff.

Anleger sollten die Konsolidierung der Verbio-Aktie verfolgen. Sie könnte noch gute Einstiegschancen schaffen. Verbio zahlt voraussichtlich nach der Hauptversammlung am 4. Februar eine Dividende in Höhe von 20 Cent.

Verbio-Aktie (Wochenchart): Rückschlag im Aufwärtstrend

Verbio Aktie

Bildquelle: Verbio
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