Die Adidas-Aktie ist derzeit ein Fest oder fit wie ein Turnschuh, um eine Plattitüde zu bemühen. Sie sprintet sozusagen nach oben. Die schweren Zeiten des Turnerbunds liegen offenbar endgültig hinter dem Unternehmen, obwohl die Restrukturierung noch nicht abgeschlossen ist. Der Golf-Bereich ist längst noch nicht eingelocht. Marken sollten verkauft werden und TaylorMade will man neu positionieren.
Aber die Börse glaubt wieder an den fränkischen Sportartikelhersteller. Der Abstand zum enteilten Konkurrenten Nike könne wieder kleiner werden. Dazu wurde Adidas schon gewaltig umgekrempelt, um schneller zu werden.
Neue Produkte müssen auf den Markt, in rascherer Abfolge. Nun dann greifen die Käufer zu. Älter Kollektionen taugen lediglich noch zum Verramschen.
Um Sport geht es nur noch am Rande. Adidas ist längst Modemarke. Die drei Streifen auf dem Trainingsanzug reichen schon lange nicht mehr oder allenfalls noch den Reinstoffs. Wer zum Sport geht oder auch abends in Clubs möchte gesehen und auch bewundert werden. Marken müssen in diesem Bereich cool, hip und aufsehenerregend sein. Wenn dieser Effekt nicht eintritt, sind die Käufer/Käuferinnen enttäuscht und greifen beim nächsten Mal zu einem anderen Label. Adidas will hier künftig besser mithalten, denn wer will schon unfashioned sein?
Mit dem Sprung über das Mai-Hoch wurde der Aufwärtstrend der Adidas-Aktie bestätigt. Allerdings verlangt der recht steile Anstieg nach einer (gewissen) Konsolidierung – diese muss aber nicht sofort kommen, wenn die Dynamik der Aktie gerade entsprechend kräftig ist.
Im Monats-Chart sieht es so aus – wenn man 2015 als Konsolidierungsjahr wertet – dass sich die Aktie tendenziell nun Richtung Allzeithoch bei 93 Euro und darüber hinaus bewegen könnte.
