Plusvisionen

Dollar Down

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Ist der Dollar so etwas wie ein sicherer Hafen? Es scheint so. Während der Hochzeiten der Finanzkrise kehrte er zu alter strotzender Stärke zurück. Seitdem diese aber nicht mehr tobt und die Aktienmärkte steigen, schwächelt der Greenback. Ein wenig komisch ist das schon, schließlich werden die USA in diesem Jahr voraussichtlich ein Bugdet-Defizit von knapp 14 Prozent aufweisen und die dortige Notenbank druckt Geld als gäbe es kein Morgen. All das ist schon länger bekannt, auch schon, als der Dollar noch stieg – und spricht nicht unbedingt für die Theorie eines sicheren Hafens.

Dennoch scheint an dem Gedanken etwas dran zu sein, denn wieso sonst fällt nun der Dollar. Weil Greenbacks in zu großer Zahl gedruckt werden? Warum steigen aber dann nicht die Zinsen in den USA? (Gut, das könnte daran liegen, dass die US-Notenbank US-Anleihen aufkauft, aber sicher nur zum Teil.)

Grundsätzlich kommt ja ein fallender Dollar der Weltwirtschaft nicht ungelegen. Schließlich hilft er Ungleichgewichte zu bereinigen. Etwa Amerikas Import-Wahn oder Deutschlands Export-Wahn. Deutschland kann Rohstoffe (Öl) günstiger einkaufen.

Ein Problem gibt es jedoch. Das des Yuan. Die chinesische Währung ist (wieder) an den Dollar gekoppelt. Wann immer der Dollar billiger wird, vergünstigt sich auch der Yuan. Der richtige Treibsatz für Chinas Exportindustrie. Diese exportiert nun mehr als sie eigentlich „dürfte“. Europäer und Amerikaner (die es zum Ausgleich ihres Handelsbilanzdefizits besonders nötig hätten) haben das Nachsehen. Und China muss aufpassen, dass es sich an dem massenhaft hereinströmenden Geld nicht verschluckt und die nächste Finanzkrise heraufbeschwört.

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