Plusvisionen

Nebelhornbahn-Aktie // Beschauliches, Modernes und eine Kapitalerhöhung

Von der Aktie der Nebelhornbahn waren Anleger lange eine eher beschauliche Kursentwicklung gewöhnt – wie die Allgäuer Landschaft bei Oberstdorf, so das Wertpapier, konnte man sagen. Zum Jahresende 2017 allerdings schnellte der Nebelhornbahn-Aktienkurs von 26,50 Euro auf 50,95 Euro im April 2018 nach oben, um gleich anschließend wieder auf 25,00 Euro abzusacken. Inzwischen notiert das Papier wieder bei 37,50 Euro. Ja, die Aktie der Nebelhornbahn ist mit einer Marktkapitalisierung von 35 Millionen Euro und einem Streubesitz von rund zwölf Prozent ein marktenger Wert. Da kann so manche größere Order schon Kursfeuerwerk auslösen.

Einen rechten Reim auf die Kursbewegungen kann sich auch Vorstand Peter Schöttl (Vertrag läuft Ende 2019 aus und Schöttl geht in den Ruhestand) auf einer Investoren-Konferenz der Börse München nicht machen. Eine mögliche Erklärung mag der überraschend gute Jahresüberschuss 2016/17 in Höhe von 812.433 Euro sein, nach 419.000 Euro im Vorjahr. Der Gewinnanstieg ist auf die neue Nebelhorn-Gipfelstation mit Gipfelbar, neuem Gipfelrestaurant und Aussichtsterrasse (sowie Nordwandsteig) zurückzuführen, die am 20. Dezember 2016 eröffnet wurde. Sie hat sich zu einem Gästemagnet entwickelt.

Um weiter attraktiv zu bleiben will die Nebelhornbahn in den kommenden Jahren kräftig investieren und die bisherige Hauptverbindung auf das Nebelhorn, eine Pendelseilbahn aus dem Jahr 1976, durch eine moderne Umlaufbahn mit einer Kapazität von 1.200 Personen pro Stunde (aktuell: 600 Personen) erneuern. Dafür ist eine Investition von 40 Millionen Euro notwendig. Finanziert werden soll das Projekt aus den Rücklagen, mit Krediten und einer Kapitalerhöhung in Höhe von 9,5 Millionen Euro. Zudem hofft das Management auf bis zu zehn Millionen Euro Fördermittel durch den Freistaat Bayern.

Für die Baumaßnahmen wird der Betrieb in der Wintersaison 2020/21 ruhen. In dieser Zeit wird es keine Einnahmen geben, was Erlöseinbußen von schätzungsweise 3,5 Millionen Euro bedeutet. Schöttl rechnet deshalb auch mit einem Verlust für dieses Geschäftsjahr. Der Betrieb soll wieder im Juli 2021 anlaufen. Eine Dividende wird für dieses Geschäftsjahr wohl auch nicht ausgezahlt; wobei es dem Unternehmen gelungen ist in den zurückliegenden zehn Jahren immer Gewinne auszuschütten, zuletzt 0,30 Euro Dividende pro Aktie.

Die Nebelhornbahn ist grundsätzlich gut für die Zukunft gerüstet: Jeweils etwa die Hälfte der Umsätze kommen aus dem Sommer- und Wintergeschäft (2016/17: 500.000 Besucher, gut 300.000 Sommergäste). Der Wintersport trägt ein Drittel zum Umsatz bei; 20 Prozent der Wintergäste sind Fußgänger. Die Pisten können komplett beschneit werden. Der Bahnneubau dürfte die Geschäfte der Nebelhornbahn in eine neue (höhere) Dimension befördern, was sich auch langfristig in steigenden Gewinnen auszahlen sollte.

Wer Zeit und Mut hat könnte den Einstieg mit einer limitierten Order um die 35,00 Euro probieren. Der Chart signalisiert kurzfristig Risiken.

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Nebelhornbahn-Aktie (Tageschart): jüngst heftige Schwankungen

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Bildquelle: Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen
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