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Redhill Biopharma // Mit deutscher Forschung gegen Covid-19

Bildquelle: Redhill Biopharma

Corona hat Deutschland und die Welt weiter fest im Griff. Während in vielen Ländern die Impfkampagnen auch dank deutschen Forschergeists anrollen, öffnet sich bereits das nächste Feld für die Gesundheitsindustrie. Denn Corona wird bleiben, sei es in Form von Long-Covid-Erkrankungen oder wellenartig wie eine Grippe, die jedes Jahr aufs Neue über den Erdball zieht.

Dementsprechend wird insbesondere für jene geforscht, für die nach einer Infektion ein mittlerer bis schwerer Verlauf zu erwarten ist. In diesem Feld mischt die an der Nasdaq (Ticker: RDHL) gelistete und auch in Deutschland gehandelte Redhill Biopharma (6,25 Euro; US7574681034) mit. Das israelische Unternehmen hatte ausgerechnet von der deutschen Wilex, der heutigen Heidelberg Pharma, einen Wirkstoff mit dem Namen Upamostat einlizenziert. Ursprünglich wollte man damit die eigene Medikamenten-Pipeline im Bereich der Krebserkrankungen erweitern. Doch spezifische Eigenschaften machen es möglich, dass Upamostat auch gegen die Infektionskrankheit Covid-19 helfen könnte.

Mehrere Phase-1-Studien und zwei Phase-2-Studien zur Behandlung von Pankreas- und metastasierenden Brustkrebs mit dem oral einnehmbaren Mittel an insgesamt über 200 Patienten haben bereits erste verheißungsvolle Daten in Sachen Sicherheit und Effizienz hervorgebracht. Seine antiviralen und gewebeheilenden Eigenschaften machen den Wirkstoff aber auch zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Behandlung von Covid-19. Im Augenblick wird er in einer Phase-2/3-Studie zur Behandlung von symptomatischer Covid-19 untersucht. Im Februar meldete Redhill Biopharma, dass man den ersten Patienten bereits therapiert habe. Ein Vorteil – die Patienten können während dieser ambulant durchgeführten Studie in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld bleiben.

Redhill hat mit Opaganib aber noch einen zweiten Kandidaten im Kampf gegen die Pandemie in der Pipeline. Zurzeit läuft eine weltweite Phase-2/3-Studie zur Behandlung von schweren Fällen von Covid-19. Bisher hat man bereits über 50 Prozent der anvisierten 464 Patientinnen und Patienten eingeschlossen. Topline-Ergebnisse werden bereits für das zweite Quartal erwartet. Da Opaganib, wie auch Upamostat, entzündungshemmend und antiviral wirkt und auf eine menschliche Zellkomponente abzielt, die an der Vermehrung des Virus beteiligt ist, könnte es auch gegen neue Varianten mit Mutationen im Spike-Protein wirksam sein. Daneben laufen weitere Studien mit Opaganib im Bereich der Onkologie.

Doch Redhill Biopharma ist kein klassisches Ein-Produkt-Biotechunternehmen. Die Firma besitzt neben der breiten Pipeline an möglichen Mitteln bereits Medikamente am Markt. So hat man mit Movantik und Talicia bereits zwei Umsatzbringer im Köcher. 2020 hat man bereits die Umsatzschwelle von 100 Millionen Dollar überschritten, für dieses Jahr werden vom Analysehaus Edison 137 Millionen Dollar prognostiziert. Man sollte aber bedenken: Aufgrund diverser Lockdown-Maßnahmen war ein Vertrieb der Medikamente nur eingeschränkt möglich. Dies sollte sich nun sukzessive ändern. Und dies deutet sich bereits an: Die Einnahmen mit dem Medikament Talicia lagen im Q4 bereits 52 Prozent über dem Vorquartal.

Redhill Biopharma sollte 2021 den Sprung in die Gewinnzone schaffen. Analyst Jonas Peciulis prognostiziert einen Gewinn je Aktie von 0,01 Dollar. Das Unternehmen selbst hat dieses Ziel mit Bekanntgabe der Jahreszahlen bekräftigt. Sollten die Vertriebsaktivitäten wieder voll anlaufen können, dürfte das Unternehmen 2021 richtig durchstarten. Edison gesteht Redhill einen Wert von rund 600 Millionen Dollar zu, wobei das potenzielle Covid-19-Medikament nicht berücksichtigt wurde. Der aktuelle Börsenwert beträgt rund 290 Millionen Dollar.

Mit Redhill Biopharma holen sich Anleger ein an der Gewinnschwelle stehendes Unternehmen mit einer breiten Produktpipeline und bereits zugelassenen Medikamenten ins Depot. Seit dem Jahreswechsel konnte das Papier kräftig zulegen und erreichte an der Nasdaq mit 11,30 Dollar ein Allzeithoch. Die jüngste Korrektur bei den Biotechwerten macht nun aber einen deutlich günstigeren Einstieg möglich. Die Redhill-Aktie arbeitet aktuell an einer Bodenbildung. Von diesem Niveau aus war sie bereits im August 2020 und im Januar dieses Jahres durchgestartet.

Redhill Biopharma-Aktie (Tageschart in Euro): Bodenbildung bei sechs Euro?

Redhill

Bildquelle: Redhill Biopharma
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