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Pantaflix-Aktie // Viel Zukunftsdrama im Filmgeschäft

Umstritten. Gelobt. Die Meinungen gehen bei der Pantaflix-Aktie weit auseinander, scheinbar. Fakt ist aber, dass der Medientitel von November 2016 von gut 30 auf 215 Euro (Dezember 2017) geklettert ist. Alles nur Hype oder steckt doch Substanz dahinter? Ich habe mir eine Präsentation auf der 24. Münchner Kapitalmarkt Konferenz von Eerik Budarz, Head of Capital Markets bei Pantaflix, angesehen/gehört. Zweifellos: Das Geschäftsfeld in dem Pantaflix tätig ist hat Zukunft.

Vereinfacht ausgedrückt stellt Pantaflix auf seiner Plattform Filme und Serien zum Ansehen (Streaming und Download) zur Verfügung. Dafür verlangt Pantaflix eine Gebühr. Der Clou: Pantaflix ermöglicht Filmproduzenten (und Lizenzinhabern) ein Upload ihre Filme auf die Plattform. Von den Erlösen bekommt Pantaflix dann einen Anteil. Das traditionelle und sehr verworrene Filmgeschäft mit Agenten und Distributoren wird so ausgehebelt.

Dabei setzt Pantaflix auf den Trend Video on Demand (Filme dann ansehen, wenn man sie ansehen will), der längst das bekannte (Kabel-) TV überholt hat. Die Zahl der digitalen Video-Konsument wächst stetig. Bis zum Jahr 2020 werden 2,5 Milliarden digitaler Video-User prognostiziert.

In dem Segment Video on Demand (VoD) will Pantaflix besonders auch die Gruppe der sogenannten 250 Millionen Expatriates (Leute, die fern der Heimat arbeiten und leben) weltweit ansprechen. Oft wollen diese Expats Filme in ihrer Muttersprache sehen – und können das nicht, da 90 Prozent aller Filme nur lokal (im jeweiligen Land vermarket werden). Pantaflix will dieses Kunden-Potenzial mit seinem Video-Katalog erschließen.

Daneben ist Pantaflix auch eine fully-integrated Media Company und produziert Filme wie „Toni Erdmann“ oder die Serie „You Are Wanted“ im Matthias Schweighöfer, die auf Amazon-Prime sehr erfolgreich läuft. Die Pantaflix App ist auch auf Amazon-Prime integriert.

Ein großer Erfolg war sicher die vereinbarte Kooperation mit Disney Ende November (2017). Bis dahin galt Pantaflix eher als Plattform für Spartenfilme. Das könnte sich durch Disney ändern. Im ersten Quartal 2018 werden bei Pantaflix auch Blockbuster wie „Star Wars“, „Pirates of the Caribbean“, „Die Eiskönigin“ oder „Findet Dorie“ zu sehen sein. Perspektivisch: Disney könnte weitere Majors (große Studios) anlocken.

Für all das bezahlen Anleger an der Börse aktuell 236 Millionen Euro. Das ist äußerst üppig bei einem Halbjahresumsatz von 13,3 Millionen, einem Halbjahresverlust von 1,8 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2017) und einem Cash-Bestand von fünf Millionen Euro (30. Juni 2017). Frisches Geld hat sich Pantaflix zuletzt Mitte Oktober 2017 beschafft.

Aber Bilanz-Zahlen sind bei Pantaflix derzeit vor allem eines: Schall und Rauch. Es geht ums Wachstum, wie das halt bei Wachstumswerten so ist. Geht die Geschichte auf, dann wird das Unternehmen in die Bewertung hineinwachsen. Anderenfalls, wie das üblich ist in solchen Fällen, wird die Börse die Aktie abstrafen. Charttechnisch befindet sich die Pantaflix-Aktie (noch) in einem Aufwärtstrend, der erst bei Kursen unter 163 beziehungsweise 145 Euro unterschritten wäre. Allein auf die Pantaflix-Aktie sollten Anleger nicht ihre Altersversorgung aufbauen.

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Pantaflix-Aktie (Wochenchart): im Aufwärtstrend

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Bildquelle: Pantaflix
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