Plusvisionen

Cliq Digital-Aktie // Wachstum und Substanz

Bildquelle: Cliq Digital

Nun, es ist nichts Ungewöhnliches, wenn Vorstände über das eigene Unternehmen loben, es gehört sozusagen zur Stellenbeschreibung dazu, aber Luc Voncken, der CEO des Digital-Lifestyle-Unternehmens Cliq Digital, gerät derzeit regelrecht ins Schwärmen: 2020 sei ein „bahnbrechendes Jahr“ für Cliq gewesen, ein echter „Game Changer“. Mit der strategischen Umstellung des Mediaeinkaufs vom Affiliate-Marketing auf ein eigenes, direktes Einkaufsteam und den Investitionen in Streaming-Content-Dienste sei der Grundstein für nachhaltiges Wachstum gelegt worden.

Die geprüften Finanzzahlen für 2020 können sich sehen lassen: Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 69 Prozent auf 107,0 Millionen Euro beziehungsweise um 177 Prozent auf 15,9 Millionen Euro, trotz von 22,2 auf 34,2 Millionen Euro gestiegener Marketingausgaben. Das Konzernergebnis klettere um 168 Prozent auf 10,4 Millionen Euro oder 1,16 (0,36) Euro je Aktie. Daraus errechnet sich zurzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von vertretbaren 22.

Der Hauptversammlung am 29. April 2021 soll eine Dividende (40 Prozent Ausschüttung) in Höhe von 0,46 Euro (Vorjahr: 0,14 € Basis-Dividende und 0,14 € Bonus-Dividende) vorgeschlagen werden. Daraus errechnet sich immerhin eine Dividenden-Rendite von aktuell 1,77 Prozent.

Obwohl ein Wachstumsunternehmen kann sich das Cliq Digital auch von der Substanz her leisten: Das operative Geschäft führte zu einem freien Cash-flow von 10,5 Millionen Euro, nach minus 2,9 Millionen Euro Ende 2019. Zudem liegt die Eigenkapitalquote liegt bei 72 (68) Prozent) und in der Bilanz findet sich eine Netto-Cash-Position von 0,9 Millionen Euro (4,9 Millionen Euro Kassenbestand, 4,0 Millionen Euro Verbindlichkeiten), nach minus 9,6 Millionen Euro (Ende 2019).

Der Streaming-Entertainment-Dienste mit unbegrenztem Zugang zu Musik, Hörbüchern, Spielen, Sport- und Filminhalten bleibt optimistisch für das laufende Geschäftsjahr (2021): Der Umsatz soll auf mindestens 140 und das Ebitda auf 22 Millionen Euro zulegen. Die Marketingausgaben steigen voraussichtlich auf 46 Millionen Euro. In zwei bis drei Jahren könnte der Umsatz, so Vorstand Ben Bos, bei 200 bis 250 Millionen Euro liegen und Cliq Digital soll deutlich bekannter werden.

Cliq Digital ist eine schöne Wachstumsgeschichte und damit langfristig ein attraktives Investment mit einer recht ordentlichen Dividenden-Rendite. Ein steigender Wahrnehmungsgrad dank effizientem Marketing – derzeit kennt Cliq im Vergleich zu Netflix kaum jemand – könnte zum Erlöstreiber werden.

Charttechnisch könnte sich kurzfristig ein Doppeltop bilden. Markttechnisch wirkt das Papier mit seinem derzeit großen Abstand zur 200-Tage-Linie etwas überkauft. Auch der MACD ist noch nicht wieder in der neutralen Zone angekommen.

Nachtrag 18. März 2021: Montega hat das Kursziel für die Aktie von 28,00 auf 44,00 Euro und Hauck & Aufhäuser von 28,30 auf 46,00 Euro erhöht.

Cliq Digital-Aktie (Tageschart): droht ein Doppeltop?

Cliq Digital Aktie

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